Banges Warten Verzweifelte Bergung von Julen – heute soll das Drama enden

dpa/jfk

25.1.2019

Bei der Suche nach dem kleinen Julen läuft der Countdown. Einsatzkräfte haben sich an dem tiefen Brunnenschacht in Südspanien bis auf knapp zweieinhalb Meter zu der Stelle vorgearbeitet, wo der seit zwölf Tagen vermisste Zweijährige vermutet wird.

Ungeachtet der schwindenden Überlebenschancen des seit dem 13. Januar verschollenen Buben arbeiten die Einsatzkräfte unter Hochdruck, um das Kind im Laufe des Freitags bergen zu können – sofern es sich in dem Schacht befindet.

Illegaler Schacht

Die Männer, die im andalusischen Totalán seit Donnerstagabend in einem rund 80 Meter tiefen Rettungsschacht unter schwierigsten Bedingungen einen waagerechten Tunnel graben, hätten in etwas mehr als zwölf Stunden rund eineinhalb von insgesamt 3,8 Metern geschafft, berichteten Medien unter Berufung auf die Einsatzkräfte.

Die verzweifelte Suche nach dem kleinen Julen

Von dem Kind gab es weiterhin kein Lebenszeichen. Man hofft, dass es noch am Leben sein könnte. Julen soll am 13. Januar bei einem Ausflug mit seinen Eltern in einen 107 Meter tiefen, illegal gegrabenen Schacht gefallen sein. Weil das Loch nur einen Durchmesser von 25 bis 30 Zentimetern hat, hatten die Retter entschieden, einen parallelen Schacht auszuheben, um zu Julen vorzudringen. Er wird in einer Tiefe von 70 bis 80 Metern vermutet.

Extreme Bedingungen

Verschiedene Probleme – darunter der unebene, schwer zugängliche Unglücksort am Hügel Cerro de la Corona unweit der Küstenstadt Málaga sowie die Härte des Bodens –, hatten die Arbeiten immer wieder verzögert. Weil die Bergarbeiter auch in der Nacht zum Freitag auf extrem harten Felsen gestossen seien, seien zwei Mikrosprengungen zur Lockerung des Bodens durchgeführt worden, berichteten die Zeitung «La Vanguardia» und andere spanische Medien unter Berufung auf die Vertretung der Madrider Zentralregierung in Andalusien.

Die Eltern des Buben erlangen wohl heute noch Gewissheit, wie es um ihr Kind steht.
Die Eltern des Buben erlangen wohl heute noch Gewissheit, wie es um ihr Kind steht.
Bild: Keystone

Die Bergarbeiter, erfahrene Spezialisten aus der nordspanischen Kohleregion Asturien, arbeiten aus Sicherheitsgründen vorwiegend mit Spitzhacken und Presslufthämmern. Die Zweierteams werden mit einer speziellen Kapsel in den Schacht herabgelassen und lösen sich alle 30 bis 40 Minuten ab. Die Bedingungen seien extrem, wegen der Enge könnten die Männer nur knieend oder liegend graben, hiess es.

In Totalán nahe der südlichen Küstenstadt Málaga suchen die Helfer nach dem Zweijährigen.

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