Gekleidet zum Spaziergang Bergsteiger in Halbschuhen vom Matterhorn gerettet

sda/tgab

24.9.2024

Das Matterhorn ist wahrlich kein Berg, auf den man einfach so in Halbschuhen und Trainerhosen hochlatscht.
Das Matterhorn ist wahrlich kein Berg, auf den man einfach so in Halbschuhen und Trainerhosen hochlatscht.
IMAGO/blickwinkel

Zwei vietnamesische Bergsteiger mussten in einer Rettungsaktion vom Matterhorn geholt werden. Sie waren nur mit leichten Halbschuhen und dünnen Trainerhosen ausgerüstet.

sda/tgab

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Montag gerieten zwei vietnamesische Bergsteiger in eine gefährliche Situation auf dem Matterhorn.
  • Die Rettung dauerte wegen schlechten Wetters 14 Stunden.
  • Die Alpinisten waren schlecht ausgerüstet und unterkühlt.

Am Montagmorgen kurz nach 7 Uhr erreichte die Retter aus Zermatt ein Notruf, dass zwei Bergsteiger aus Vietnam am Matterhorn in Bergnot geraten sind. Die Rettung der beiden dauerte wegen extremer Wetterbedingungen 14 Stunden.

Das Wetter war so schlecht, dass eine Rettung aus der Luft über den Landweg nicht möglich war. Um 13 Uhr entschieden drei Rettungsspezialisten der Rettungsstation Zermatt, das Matterhorn bis zur Unglücksstelle zu Fuss zu besteigen. 

Die Zermatt Bergbahnen konnte die Retter bis nach Schwarzsee fahren, von wo aus sie zu Fuss weitergehen mussten. Dabei waren sie Schnee, Wind, Eis, Nebel und Kälte ausgesetzt. Auf über 3500 Metern entdeckten die Rettungsspezialisten schliesslich die zwei in Not geratenen Bergsteiger.

Retter seilen sich zu blockierten Bergsteigern ab

Sie waren unterhalb der Normalroute in unwegsamem Gelände blockiert. Nur ungenügend ausgerüstet mit leichten Halbschuhen und dünnen Trainerhosen, waren die Bergsteiger ausserdem stark unterkühlt. Wegen den widrigen Wetterbedingungen konnten sie zu diesem Zeitpunkt nicht aus der Matterhorn-Wand geflogen werden. Deswegen mussten sich die Rettungsspezialisten zu den verunglückten Alpinisten abseilen und sie dann mittels Seilzugs zurück auf die Normalroute bringen.

Daraufhin folgte ein äusserst schwieriger Abstieg zum Winterlager der Hörnlihütte. Dort angekommen, konnten Retter und in Not geratene Bergsteiger Schutz suchen. Gleichzeitig stand die Air Zermatt mit einem Helikopter auf Abruf, um bei einem Wetterfenster die Alpinisten zu evakuieren. Nachts um 2 Uhr startete die Helikopter-Crew in Richtung Matterhorn und konnte in zwei Flügen sowohl die in Not geratenen Bergsteiger als auch die Rettungsspezialisten in Sicherheit bringen.

Ohne den Einsatz der Retter hätten die beiden vietnamesischen Bergsteiger die extremen Bedingungen kaum überlebt und wären erfroren, schrieb Air Zermatt.