Verdacht auf Millionen-Schwindel Von Trump begnadigter Betrüger wird erneut verhaftet

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21.7.2023

Ex-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas.
Ex-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas.
Bild: John Locher/AP/dpa

An seinem letzten Tag als US-Präsident begnadigte Donald Trump den zu 24 Jahren Haft verurteilten Betrüger Eliyahu Weinstein. Nun ist der Mann erneut wegen Betruges angeklagt worden. Es geht um 35 Millionen Dollar.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Betrüger Eliyahu Weinstein war 2013 zu 24 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte Investoren um insgesamt 230 Millionen Dollar gebracht.
  • 2021 begnadigte der damalige US-Präsident Donald Trump Weinstein.
  • Nun ist Weinstein erneut verhaftet worden. Er soll Investoren um 35 Millionen Dollar betrogen haben.

Ein verurteilter Betrüger, dessen Haftstrafe 2021 von Donald Trump verkürzt worden war, ist erneut wegen Verdachts auf Betrug festgenommen worden. Eliyahu Weinstein und vier weitere Männer seien angeklagt, sich zusammengetan zu haben, um 150 Investoren um mehr als 35 Millionen Dollar zu betrügen, gab die Staatsanwaltschaft bekannt.

Im Gegenzug für ihre Investitionen versprach Weinstein den Opfern Beteiligung an einem Geschäft mit medizinischen Utensilien, die an die Ukraine geliefert würden. 2013 war Weinstein bereits wegen Betrugs zu 24 Jahren Haft verurteilt worden.

230 Millionen Dollar Schaden

Bei seinen ersten Betrügereien hat Weinstein seine Opfer laut der Staatsanwaltschaft um insgesamt 230 Millionen Dollar gebracht. Die Summe addiert sich aus zwei verschiedenen Betrugsfällen.

Im ersten Fall hatte Weinstein seine Opfer dazu überredet, in ein frei erfundenes Immobiliengeschäft zu investieren. Dabei brachte er die Investoren um 200 Millionen Dollar.

Darauf, dass Weinstein nicht der Typ Verbrecher ist, der aus seinen Fehlern lernt, verweist der zweite Betrugsfall: Noch zur Zeit der Vorverhandlung zum Immobilienbetrug schickte der ehemalige Gebrauchtwagenhändler sich an, sich noch mehr Geld zu ergaunern.

Begnadigt an Trumps letztem Tag

Dieser zweite Betrug stand im Zusammenhang mit dem Börsengang von Facebook: Weinstein versprach seinen Opfern Zugang zu Facebook-Aktien. Insgesamt 30 Millionen Dollar konnte er mit dieser Masche verdienen.

Eigentlich hätte der 48-Jährige dafür 24 Jahre im Gefängnis verbringen sollen. Doch Donald Trump pardonierte Weinstein am 19. Januar 2021 – an seinem letzten Tag als amtierender US-Präsident. So kam der Betrüger nach weniger als acht Jahren wieder auf freien Fuss.

Erneute Taten unter Pseudonym?

Nach seiner Freilassung soll Weinstein sofort wieder begonnen haben, Menschen hinters Licht zu führen. Er «machte da weiter, wo er aufgehört hatte», sagte Staatsanwalt Philip R. Sellinger bei einer Pressekonferenz.

Unter dem Pseudonym Mike Konig gründete er die Firma Optimus Investments Inc. Laut einer geheimen Audioaufnahme, die der Staatsanwaltschaft vorliegen soll, hat der Beschuldigte selbst zugegeben, dass ihm niemand «einen Penny» geben würde, würde er seinen echten Namen verwenden.

Barry Wachsler, ein Freund Weinsteins, beteuerte der New York Times gegenüber die Unschuld Weinsteins: Dieser könne die erneute Anklage selbst nicht glauben.

«Sie wollten ihn kriegen.»

«Sie wollten ihn kriegen», so Wachsler. «Sie wollten ihm eine Lektion erteilen – vielleicht weil sie den Fakt hassen, dass Trump seine Strafe verkürzt hat oder warum auch immer.»

Ein Anwalt, der sich für die Kürzung von Weinsteins Haftstrafe eingesetzt hatte, glaubt, dass Weinstein bei einer eventuellen Verurteilung keine mildernden Umstände erwarten dürfte: «Wenn er ein zweites Mal schuldig gesprochen wird, wird er keine Gnade bekommen.»

Bis zur einer Verurteilung durch ein Gericht gilt die Unschuldsvermutung.