Vulkangefahr auf Island Menschen können wohl für Monate nicht zurück

dpa/toko

18.11.2023 - 19:12

Aus Rissen im Boden neben einem Kinderspielplatz in der isländischen Stadt GrindavÌk steigt Rauch auf. 
Aus Rissen im Boden neben einem Kinderspielplatz in der isländischen Stadt GrindavÌk steigt Rauch auf. 
Bjorn Steinbekk/AP/dpa/Keystone

Die Bewohner*innen der isländischen Stadt Grindavík können wohl für längere Zeit nicht in ihre Häuser zurück. Der Wetterdienst hält es für wahrscheinlich, dass flüssiges Gestein aus dem Magma-Tunnel austreten wird.

Keystone-SDA, dpa/toko

Die Menschen der von einem Vulkanausbruch bedrohten Stadt Grindavík auf Island müssen sich darauf einstellen, längere Zeit nicht in ihren Häusern wohnen zu können. Behörden hatten den Ort mit etwa 3700 Einwohnern vor einer Woche nach einer Erdbebenserie vorsichtshalber evakuiert. Mehrere Häuser seien beschädigt, sagte der Direktor des Zivilschutzes, Vídir Reynisson, nach Angaben des isländischen Rundfunksenders RUV am Samstag.

Neben der Blauen Lagune steigt Dampf vom geothermische Kraftwerk Grindavik auf.
Neben der Blauen Lagune steigt Dampf vom geothermische Kraftwerk Grindavik auf.
Raul Moreno/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Auch wegen der andauernden Unsicherheit müssten sich Bewohner darauf einstellen, in den kommenden Monaten woanders zu leben, zitierte ihn der Sender. Der britische Fernsehsender Sky News zeigte Luftaufnahmen von dem Ort, auf dessen Boden teils deutliche Risse zu sehen waren.

Der Wetterdienst in Island hält es für wahrscheinlich, dass flüssiges Gestein aus dem seit Wochen aktiven Magma-Tunnel im Südwesten des Landes austreten wird. In den vergangenen 24 Stunden seien 1700 Erdbeben registriert worden, darunter etwa 1000 seit Mitternacht, schrieb der Wetterdienst am Samstagnachmittag online.

Grindavík liegt rund 40 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavik und wird seit Tagen von einem möglichen Vulkanausbruch bedroht. Die Einwohner mussten vor einer Woche ihre Häuser verlassen, weil ein etwa 15 Kilometer langer Magma-Tunnel unter Grindavík hindurch bis unter den Meeresboden verläuft. Die nahe gelegene Blaue Lagune, eine der bekanntesten Touristenattraktionen Islands, war bereits zuvor geschlossen worden.