Flammeninferno Waldbrände in Kalifornien schlagen Tausende in die Flucht

sda/sob

29.10.2019

«Kincade»-Feuer: Ein Feuerwehrmann bei einem brennenden Gebäude in der nordkalifornischen Kleinstadt Healdsburg, die von den Waldbränden stark betroffen ist.
«Kincade»-Feuer: Ein Feuerwehrmann bei einem brennenden Gebäude in der nordkalifornischen Kleinstadt Healdsburg, die von den Waldbränden stark betroffen ist.
Keystone

Die seit Tagen wütenden Feuer in Nordkalifornien haben weitere Schäden angerichtet. Zudem treiben sie immer mehr Menschen aus ihren Häusern. In Südkalifornien sind auch Prominente betroffen.

Im Westen von Los Angeles mussten am frühen Montagmorgen Wohngebiete schnell geräumt werden. Der Action-Star und ehemalige kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger musste eigenen Angaben zufolge sein Haus in Brentwood verlassen. Befolgt die Evakuierungsanordnungen, mahnte der Schauspieler auf Twitter.

Filmpremiere abgesagt

Er dankte den «besten Feuerwehrleuten in der Welt». Sie seien die wahren Action-Helden. Eine für Montagabend in Los Angeles geplante Premiere des neuesten Schwarzenegger-Films «Terminator: Dark Fate» wurde wegen des Feuers abgesagt. Das für die Party vorgesehene Essen werde dem Roten Kreuz gespendet, das den von den Bränden betroffenen Menschen helfe, erklärte das Filmstudio Paramount.

Auch Basketball-Superstar LeBron James und Regisseur David O. Russell waren von den Räumungen betroffen, hiess es in Lokalmedien.

Zeitweise musste eine viel befahrene Autobahn gesperrt werden. Mehr als 600 Feuerwehrleuten sei es aber gelungen, ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu verhindern, sagte der Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti. Nach ersten Schätzungen wurden acht Häuser zerstört.

Katastrophe in Nordkalifornien

Am grössten ist derzeit das «Kincade»-Feuer im Sonoma County, einer Weinbauregion rund 120 Kilometer nördlich von San Francisco. Die Flammen breiteten sich dort auf einer Fläche von mehr als 250 Quadratkilometern aus. Fast 100 Gebäude brannten bereits ab, darunter Wohnhäuser und auch einige Weingüter. Mehr als 4000 Helfer waren am Montag im Einsatz. Berichte über Verletzte oder Tote durch die Brände gab es zunächst nicht.

Rund 185'000 Menschen waren in Nordkalifornien aufgerufen, ihre Häuser zeitweise zu verlassen. Am Montag gab die Feuerwehr für einige Anwohner grünes Licht, in ihre Ortschaften zurückzukehren. Abflauende Winde halfen den Einsatzteams, das Feuer an einigen Stellen unter Kontrolle zu bringen. Der Nationale Wetterdienst warnte allerdings vor weiteren Starkwinden bei gleichzeitig niedriger Luftfeuchtigkeit, die am Dienstag wieder einsetzen könnten. Rund 2 Millionen Menschen waren mehrere Tage ohne Strom.

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