Schon 2021 soll die Zeitumstellung in der EU Geschichte sein. Das fordert zumindest der zuständige Verkehrsausschuss.
Die Pläne zur Abschaffung der Zeitumstellung in der EU sind einen kleinen Schritt vorangekommen. Der zuständige Verkehrsausschuss im Europaparlament in Brüssel stimmte am Montag für die Abschaffung im Jahr 2021. 23 Abgeordnete stimmten dafür, elf dagegen, Enthaltungen gab es nicht.
In den kommenden Wochen soll das Parlamentsplenum abstimmen. Anschliessend müssten noch die EU-Staaten zustimmen, bevor die halbjährliche Zeitumstellung abgeschafft werden könnte. Im Kreis der EU-Verkehrsminister gibt es noch offene Fragen. Zuletzt hiess es hier ebenfalls, das halbjährliche Drehen an der Uhr könne 2021 abgeschafft werden. Das nächste Treffen der Verkehrsminister ist für Juni geplant.
Die EU-Kommission hatte ursprünglich vorgeschlagen, die Umstellung schon 2019 abzuschaffen. Dafür gab es jedoch keine Mehrheit. Generell sollen die Mitgliedstaaten künftig selbst entscheiden, ob sie dauerhaft die Sommer- oder die Winterzeit anwenden wollen.
«Wir brauchen eine langfristige Strategie und einen EU-weit harmonisierten Ansatz der Mitgliedstaaten, denn der Binnenmarkt und der Verkehrssektor brauchen etwas Zeit, um sich auf die Änderung einzustellen», sagte der SPD-Abgeordnete Ismail Ertug.
«Ich bin zuversichtlich, dass das Europäische Parlament in Kürze für die Abschaffung der Zeitumstellung stimmen wird», sagte der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber. Eine rasche Änderung stehe und falle jedoch mit dem Engagement und Koordinierungsvermögen der einzelnen Regierungen.
Seit 125 Jahren hat Mitteleuropa seine eigene Zeit
Seit 125 Jahren hat Mitteleuropa seine eigene Zeit
Vor 125 Jahre begann in Mitteleuropa die Einführung der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ).
Österreich, Italien, Malta und Deutschland waren die ersten Staaten, die 1893 ihre Uhren anpassten.
Die Schweiz folgte ein Jahr später, im Jahr 1894.
Zuvor gab es bereits Vorläufer einer gemeinsamen Zeit: So einigten sich schon 1884 die Staaten Jugoslawiens auf eine Zeitzone.
Die Hintergründe bei der Einführung der MEZ waren praktischer Natur: Durch den immer weiter wachsenden, grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr war eine gemeinsame Zeit unerlässlich.
Vor Einführung der MEZ hatte es im Eisenbahnverkehr, vor allem an Grenzbahnhöfen, immer wieder Verwirrung und sogar Unfälle gegeben.
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