Grauer Wochenstart Wann wird's mal endlich richtig Sommer?

Von Uz Rieger

7.6.2021

Das erste Sommerwochenende hat seinen Namen nicht verdient – und wegen der starken Regenfälle gibt es im Thurgau heute sogar eine Hochwasser-Warnung. Welche Folgen haben die schweren Niederschläge? Und ist Sommerwetter wenigstens in Aussicht?

Von Uz Rieger

Wie steht es mit Überschwemmungen?

Am Wochenende gab es erste Sommergewitter und reichlich Niederschläge, teils sogar mit Hagel im Kanton Bern, dem Jura, aber auch in der Innerschweiz, dem Baselbiet, Zürich und Teilen der Ostschweiz. Laut SRF Meteo fielen dabei lokal bis zu 40 Millimeter Regen. Auch in der vergangenen Nacht gab es vor allem im Osten der Schweiz erneut schwere Niederschläge. Wie Meteonews berichtet, fielen dabei innerhalb von fünf Stunden teils bis zu 30 Millimeter Regen.

Im Kanton Thurgau wurde nach den Niederschlägen am frühen Montag eine Hochwasser-Warnung für die Sitter herausgegeben. Vonseiten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (Babs) hiess es, der Fluss führe Hochwasser, es sei mit Überschwemmungen zu rechnen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, das betroffene Gebiet zwischen Thürlewang und Sitterdorf zu meiden.

Wie eine Mitarbeiterin der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Thurgau der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte, handle es sich um eine Vormeldung wegen des stark steigenden Pegelstands. Der Fluss sei zunächst nicht über die Ufer getreten. Für weitere Regionen in der Schweiz wurden bislang noch keine Hochwasserwarnungen herausgegeben.

Wie lange regnet es noch weiter? 

Laut der Meteonews-Prognose bleibt es noch bis Mitte der Woche wechselhaft und wolkenreich mit teils heftigen Regengüssen und Gewittern. Für die Nordostschweiz sieht Meteoschweiz dabei bis Dienstag eine «erhebliche Gefahr» für «Quasistationäre Gewitter» mit «Starkregen».

Beissen jetzt wenigstens die Zecken weniger?

Ende Mai warnte Alertswiss, dass nun fast die gesamte Schweiz ein «Zecken-Risikogebiet» sei. Besonders jetzt im Frühsommer solle man sich vor Zecken in Acht nehmen. Bereits im letzten Jahr hätten die Fälle durch Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose neue Rekordwerte erreicht.

Tatsächlich dürfte auch das regnerische Wetter wenig am Vormarsch der Blutsauger ändern: Zwar gehen bei schweren Niederschlägen weniger Menschen in die Natur – und werden entsprechend auch seltener gebissen, doch sobald es mit dem Regen vorbei ist, werden diese umso gefährlicher. Die Parasiten lieben es nämlich feucht und werden gerade nach Regen besonders aktiv und warten nun auf Pflanzen auf ihre Opfer.

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Was bedeutet der viele Regen für die Natur?

Nachdem der Frühling im Osten und im Süden der Schweiz zu trocken war, sind die vielen Niederschläge für die Natur alles andere als ein Problem. Ganz im Gegenteil, kann sie nun in Sachen Feuchtigkeit wieder etwas aufholen. Schwierig sind allerdings die bislang für die Jahreszeit tiefen Temperaturen vor allem für Bauern. Wie Jonas Zürcher, Direktor des Bildungszentrum Wallierhof Solothurn, Ende Mai gegenüber der Schweizer Mediendatenbank SMD sagte, sei etwa der schon ausgesäte Mais derzeit «nicht wüchsig». 

Wann kommt der Sommer zurück?

In der zweiten Wochenhälfte baut sich laut Meteonews über dem Atlantik ein Hochdruckrücken auf, der zunehmend Einfluss auf das Schweizer Wetter nimmt. Vor allem ab Donnerstag geht es mit dem Wetter dann aber steil nach oben und es werden Temperaturen um 24 Grad erreicht.

Am Wochenende wird es dann sogar hochsommerlich. Am Samstag kann es bis zu 27 Grad heiss werden, am Sonntag klettert das Thermometer mitunter sogar ein Grad höher. Und das Beste: Genau so soll es dann auch in der nächsten Woche erst mal weitergehen.

Der Frühling zeigte sich bislang noch nicht von seiner besten Seite – und seit dem meteorologischen Sommeranfang wurde es nicht wesentlich besser: Der Kleine und Grosse Mythen hinter dem Lauerzersee am 30. April 2021. (Archiv)
Der Frühling zeigte sich bislang noch nicht von seiner besten Seite – und seit dem meteorologischen Sommeranfang wurde es nicht wesentlich besser: Der Kleine und Grosse Mythen hinter dem Lauerzersee am 30. April 2021. (Archiv)
Bild: Keystone