Montecito, Kalifornien Tödliche Schlammlawine gibt Schätze frei

uri

17.4.2018

Der Prominenten-Ort Montecito in Kalifornien wurde Anfang des Jahres durch Schlammlawinen schwer beschädigt. Noch Monate später kommen sehr persönliche Gegenstände Betroffener aus dem zähen Schlamm hervor.

Montecito in Kalifornien liegt malerisch zwischen Bergen und dem Meer, in der Nähe von Los Angeles. Kein Wunder, dass der Ort viele Prominente wie Ex-Tennis-Star Jimmy Connors, Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey, Hollywood-Star Drew Barrymore oder den ehemaligen Vizepräsidenten der USA, Al Gore, angezogen hat. Zuletzt wurde die 10'000-Einwohner-Stadt aber zum Symbol für Katastrophen: Ende 2017 kamen erst die Waldbrände, im Januar 2018 dann die Erdrutsche.

Mindestens 21 Menschen starben in den Schlammlawinen, rund 500 Häuser wurden zerstört oder schwer beschädigt. Das ganze Hab und Gut mancher Einwohner wurde unter zähem Schlamm begraben.

Gut drei Monate nach dem Unglück meldet sich das verloren gegangene Leben manchmal aber auch wieder zurück: Aus dem Dreck tauchen verloren geglaubte Football-Helme, Trompeten und alte Fotos auf, aber auch das Jahrzehnte lang gehegte Hochzeitskleid, eine 180-Kilogramm schwere Nilpferdstatue oder Schmuck.

Für die Besitzer, die häufig fast nichts mehr mehr aus ihrer Vergangenheit besitzen, können die Fundstücke bei der Heilung des Traumas helfen, wie die Psychologie-Professorin Judith Fox von der Universität in Denver der Nachrichtenagentur AP erklärte. Denn diese seien «wirklich Symbole für das Leben, das die Opfer mit ihren Familien geführt haben.» Für die meisten Menschen seien manche Gegenstände deshalb extrem wichtig. Werde das alles ausradiert, sei das «extrem traumatisierend».

Bilder des Tages
Zurück zur Startseite