Terrorismus Weihnachtsmärkte werden immer wieder zum Anschlagsziel

SDA/uri

12.12.2018

Strassburg, Berlin, Paris: Weihnachtsmärkte werden in den letzten Jahren immer wieder zum Ziel von Terroristen. Ein Überblick.

Knapp zwei Jahre nach dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz hat es in Strassburg erneut einen Angriff auf einem Weihnachtsmarkt gegeben. Solche Märkte gelten schon seit längerer Zeit als potenzielles Anschlagsziel, da sie nur schwer zu sichern sind.

Drei Tote bei Anschlag in Strassburg

Ein Überblick über vergangene Attacken und Angriffspläne in Deutschland und Frankreich:

Dezember 2016: Berlin

Der Islamist Anis Amri fährt am 19. Dezember mit einem gestohlenen Lastwagen in den gut besuchten Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Er tötet elf Menschen sowie den Fahrer des Lastwagens. Amri wird auf der Flucht in Italien erschossen. Seither werden Weihnachtsmärkte in Deutschland stärker geschützt. Bis heute ist nicht völlig geklärt, ob die Behörden den Anschlag hätten verhindern können.

Dezember 2016: Ludwigshafen

Wegen mutmasslicher Anschlagspläne unter anderem auf den Weihnachtsmarkt von Ludwigshafen wird ein Zwölfjähriger festgenommen. Der Deutschiraker soll am 5. Dezember eine selbst gebaute Nagelbombe nahe dem Rathaus deponiert haben, die jedoch nicht detoniert. Auf Antrag der Eltern entscheidet ein Gericht im März 2017, ihn für ein Jahr in einer geschlossenen Einrichtung unterzubringen.



November 2016: Paris

Die französischen Behörden nehmen eine Gruppe mutmasslicher Islamisten fest, die womöglich einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Pariser Boulevard Champs-Elysées planten. Daneben sollen sie auch andere Anschlagsziele ausgekundschaftet haben. Den Behörden zufolge wollten die Männer, die der Dschihadistenmiliz IS die Treue geschworen hatten, am 1. Dezember zuschlagen.

Dezember 2014: Nantes

In Nantes in Westfrankreich steuert ein Betrunkener einen Lieferwagen in einen Glühweinstand auf einem Weihnachtsmarkt. Er tötet einen 25-jährigen Passanten und verletzt neun weitere Menschen, bevor er sich selbst mit einem Messer schwer verletzt. Einen Terrorakt schliessen die Behörden aus. Der Mann wird zunächst in einer Psychiatrie untergebracht und nimmt sich später im Gefängnis das Leben.

Dezember 2011: Berlin

Ein Unbekannter bietet Besuchern von Berliner Weihnachtsmärkten Glühwein aus Pappbechern an, den er mit einer giftigen Beimischung versetzt hat. Die Polizei spricht von einer Substanz aus der Gruppe der K.O.-Tropfen. Mehrere der zehn Opfer müssen im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei sucht mit einem Phantombild nach dem Täter, die mysteriösen Giftanschläge können jedoch nicht aufgeklärt werden.

Dezember 2000: Strassburg

Islamisten planen erstmals einen Anschlag auf den Strassburger Weihnachtsmarkt. Sie wollen mit einem zum Sprengsatz umgebauten Schnellkochtopf ein Blutbad anrichten. Der von Deutschland aus vorbereitete Anschlag der sogenannten Frankfurter Zelle wird nur knapp vereitelt. Vier Männer werden im März 2003 in Frankfurt am Main zu Haftstrafen von zehn bis zwölf Jahren verurteilt.

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