Ferien in Corona-Zeiten Welche Hygieneregeln Reisende beachten sollten

dpa / tmxh

9.6.2020

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Urlauber sollten in diesem Sommer auf Reisen vor allem weiterhin Abstand zu anderen Menschen halten, um das Corona-Infektionsrisiko zu reduzieren.
Vorsicht ist besser als Nachsicht: Urlauber sollten in diesem Sommer auf Reisen vor allem weiterhin Abstand zu anderen Menschen halten, um das Corona-Infektionsrisiko zu reduzieren.
Source: dpa / Karl-Josef Hildenbrand

Sommer, Sonne, Schutzmaske? Wer bald in den Badeferien ans Mittelmeer fliegt, sollte nicht sorglos sein. Mit ein paar Verhaltensregeln lässt sich das Corona-Infektionsrisiko deutlich reduzieren.

Die Ferien im Ausland kommen, aber sie werden anders als sonst. Corona ist nicht einfach verschwunden, aber die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen zurückgegangen. Vorsicht bleibt wichtig.



Wie sollten sich Reisende verhalten, die jetzt bald in den Ferien zum Baden ans Mittelmeer fliegen wollen?

Maske tragen:

Der Mund-Nasen-Schutz wird uns auch in die Ferien begleiten. Im Flugzeug dürfte die Maske wohl bei den meisten Airlines Pflicht sein, auch fürs Einkaufen am Ferienort ist sie nötig.

Wichtig hier: «Die Maske muss einmal am Tag gewechselt werden, sonst wird es schnell unhygienisch», sagt Reisemediziner Prof. Tomas Jelinek. «Also muss man ausreichend Masken in die Ferien mitnehmen oder diese unterwegs waschen.»

Abstand halten:

«Das Wichtigste auf der Reise ist Abstand», mahnt der Experte. «Vermeiden Sie Veranstaltungen, die zu einem Superspreader-Event werden könnten.» Fachleute sprechen von «Super-Verbreitern», wenn jemand bei einem Anlass viel mehr Menschen ansteckt als zu erwarten wäre. In den Ferien kann das in Bars, Clubs und auf Festivals passieren, wenn viele Leute auf engem Raum singen, rufen und sich lautstark unterhalten.



«Eine Beach-Party ist keine gute Idee», sagt Jelinek. Zwar verwehe eine Brise die Aerosole draussen durchaus, aber viele Menschen eng beieinander bedeuteten immer ein höheres Infektionsrisiko.

Desinfektionsmittel einstecken:

Jelinek rät davon ab, im Hotel jede Türklinke noch einmal selbst zu desinfizieren. «Ein Stück weit muss man drauf vertrauen, dass die Hotels und Gaststätten dafür sorgen, dass sie nicht wieder geschlossen werden.» Desinfektionsmittel benötige man eher für Orte wie etwa Bahnhofstoiletten oder auf Ausflügen. «Da desinfiziert man besser selbst.»



Ein kleines Fläschchen Desinfektionsmittel sei für zwei Wochen Ferien wahrscheinlich schon ausreichend, so Jelinek. Oder man packe ein Fläschchen ins Handgepäck, um schon bei der Anreise abgesichert zu sein, und dann noch ein zweites in den Koffer.

«Wenn Sie zuviel Handdesinfektionsmittel benutzen, geht irgendwann die Hautflora kaputt und Sie bekommen Ekzeme», weiss der Mediziner. Plastikhandschuhe könnten die Situation noch verschlimmern.

Eigene Handtücher mitnehmen?

«Das ist übertrieben», sagt Jelinek – ausserdem nimmt es Platz im Koffer weg. «In einem vernünftigen Hotel wird ordentlich gewaschen, und zwar häufiger als zu Hause.»

Büfetts meiden?

Nicht unbedingt. «Das Infektionsrisiko ist hier nicht so hoch, weil die Leute in der Regel nicht laut reden und singen», sagt Jelinek. «Da stossen sie nicht so viel an Rachenflora aus, auch wenn sie keine Maske tragen.» Und in Essensälen achteten die Hotels ja durchaus auf Abstand der Tische.



Grundsätzlich gelte, dass das Infektionsrisiko auf einer Ferienreise «nie gleich null sein», betont der Reisemediziner. «Wer zu 100 Prozent kein Risiko eingehen will, muss sich zuhause einsperren.»

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