Fasnacht Wey-Umzug lockt 60'000 Fasnächtler nach Luzern

rl, sda

20.2.2023 - 07:54

Das Sujet der Rüss-Suuger an diesjährigen Luzerner Fasnachtsumzug war eher düsterer Natur. (Aufnahme vom Donnerstag)
Das Sujet der Rüss-Suuger an diesjährigen Luzerner Fasnachtsumzug war eher düsterer Natur. (Aufnahme vom Donnerstag)
Keystone

Die Fasnacht in der Stadt Luzern zieht Menschenmengen an wie noch nie: Den Wey-Umzug vom Montag hätten sich 60'000 Personen angeschaut, was Zuschauerrekord sei, teilte die Polizei mit. Letztes Jahr waren es 40'000.

Keystone-SDA, rl, sda

Die Luzerner Fasnacht, die am Schmutzigen Donnerstag mit dem Urknall und der Tagwache der Zunft zu Safran begonnen hatte, startete am Güdismontag in ihre zweite Phase. Die Wey-Zunft übernahm um 6 Uhr das Zepter über die Fasnacht. Rund 5000 Personen nahmen an der Tagwache teil, rund tausend mehr als 2022.

Bei prächtigem Wetter zogen den ganzen Tag über die Fasnächtler als Einzelmasken oder organisiert in Guuggenmusigen durch die Stadt. Am Nachmittag marschierte der grosse, 46 Nummern zählende Wey-Umzug vom Luzernerhof via Seebrücke in das Neustadtquartier.

Angeführt wurde der Umzug vom Wappentier der Wey-Zunft, einem Frosch. Die Wey-Zunft war erst 1925 gegründet worden als Reaktion darauf, dass es die ehrwürdige, seit zirka 1400 bestehende Zunft zu Safran nicht mehr schaffte, einen Umzug zu organisieren.

Beindruckende Masken und Wagen

Auch am diesjährigen Umzug trugen die Guuggenmusigen beeindruckende «Grende» (Masken). Die «Burggeister» kamen so als Wasserungeheuer daher, welche den Plastikmüll entsorgen. Die «Bärg-Wörze» wurden von einem Tambourmajor angeführt, der eine riesige Krähenenmaske trug. Farbig und fröhlich waren die «Chaote» mit dem Sujet «Biene Maja».

Nicht weniger beeindruckend waren die Wagen. Die «Chottlebotzer» zogen, als Goldgräber verkleidet, ein Gefährt mit aufgebautem Wild-West-Saloon mit. Weitere Gruppen führten etwa ein Stück Kapellbrücke, eine griechische Kirche oder das Matterhorn mit sich.

Mehrere Rekorde

Der gleiche Umzug war bereits am Schmutzigen Donnerstag, damals unter der Führung der Zunft zu Safran und ihrem Oberhaupt Bruder Fritschi, durch Luzern gezogen. Die Polizei bezifferte die Zuschauermenge auf für den Donnerstag rekordverdächtige 45'000 Personen. 25'000, so viele wie noch nie, waren am frühen Morgen am Urknall mit dabei gewesen.

Das Fasnachtsvirus grassierte nach dem Schmutzigen Donnerstag pandemisch weiter. Am «Rüüdigen Samstag» waren 60'000 Fasnächtlerinnen und Fasnächtler an der Strassenfasnacht in Luzern unterwegs, 20'000 mehr als im Vorjahr. Zehntausende schauten sich zudem am Wochenende und am Montag in der Agglomeration Luzern und auf der Landschaft Umzüge an.

Die Luzerner Fasnacht dauert noch bis in die Nacht des Aschermittwochs. Einen lauten Schlusspunkt setzen wird am Dienstagabend der Monsterkorso der Guuggenmusigen.