«Such!»Wie Hunde für den Ausbruch der Schweinepest geschult werden
Von Birgit Reichert, dpa/gbi
8.12.2019
Wenn die Afrikanische Schweinepest kommt, müssen tote Wildschweine rasch gefunden und beseitigt werden. Sonst verbreitet sich das Virus weiter. Ein Fall für speziell geschulte Suchhunde.
Der Jagdhund sucht in grossen Runden ein Waldstück ab. «Such, Otto, such!», ruft ihm sein Herrchen René Wiese zu. Plötzlich stoppt der hellbraune Mischling und setzt sich: Vor ihm liegt ein Stück totes Wildschwein im Laub. «Fein!», lobt Berufsjäger Wiese.
Otto ist ein besonderer Suchhund: Er wurde zum Wildschweinkadaver-Suchhund ausgebildet – als einer von deutschlandweit nur sechs Hunden. Die Tiere werden im Saarland ausgebildet. Wenn dort die Afrikanische Schweinepest ausbrechen sollte, sollen die Hunde tote Tiere im Wald aufspüren helfen.
Höchste Warnstufe in der Schweiz
In der Schweiz ist noch kein Schweinepest-Fall bekannt, doch die Behörden sind alarmiert. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat für die Seuche die höchste Warnstufe ausgerufen. «Das Risiko für eine Einschleppung in die Schweiz ist hoch», sagte Nathalie Rochat, Leiterin der BLV-Medienstelle, im November zu «Bluewin».
Für Wild- und Hausschweine ist die Infektion meist tödlich, für Menschen ist der Erreger ungefährlich. Am schlimmsten grassiert die Afrikanische Schweinepest derzeit in Asien und Osteuropa. In Polen fielen schon mindestens 22 Tiere der Seuche zum Opfer. Wegen der gemeinsamen Grenze ist Deutschland daher besonders auf der Hut.
«Das schnelle Entfernen des Kadavers wird dann überaus wichtig sein, weil er ein unglaublicher Infektionsherd ist», erklärt Wiese bei einer Übung mit den Hunden. Amtstierärztin Elisabeth Gross von der obersten Jagdbehörde sagt: «Das wird der Knackpunkt bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest sein.» Im Umkreis des toten Tieres müsse die Gegend umfassend desinfiziert werden. «Es ist ein hochvirales Virus, das sehr beständig ist.»
Menschen sind für die Suche ungeeignet
In der Schweiz werden tot aufgefundene Wildschweine sowie Abschüsse von kranken Tieren und Unfallwild im Rahmen eines nationalen Früherkennungsprogramms untersucht. Zwischen Ende September und Ende Oktober wurden 45 Wildschweine untersucht, wie es im aktuellsten Monatsbericht heisst.
Privatpersonen wird eindringlich davon abgeraten, Schweine- oder Wildschweinefleisch aus betroffenen Gebieten mitzubringen. Wer einen Jagdausflug in eine der betroffenen Gegenden unternommen hat, soll danach Jagdkleidung und -gerät gründlich reinigen.
In Deutschland setzt man derweil auf die Ausbildung für Kadaver-Suchhunde. Die Idee dazu hatte der Leiter Waldwirtschaft und Jagd im saarländischen Umweltministerium, Hubertus Lehnhausen. Denn: «Man kann die Schweine nicht mit Menschenketten suchen, wenn die Schweinepest ausbricht.»
Der Grund: Menschen übersehen Kadaver beim Absuchen eines grossen Geländes leicht. Zudem birgt das Durchlaufen eines Sperrgebietes das Risiko einer weiteren Verbreitung der Seuche – weil das Virus mit dem Schmutz in Schuh- oder Autoreifenprofilen verschleppt werden kann. Zudem würden bereits infizierte Wildschweine aufgescheucht und in andere Gegenden getrieben, erklärt Tierärztin Gross.
Die nächste Prüfung für Kadaver-Suchhunde sei noch vor Weihnachten angesetzt, sagt Lehnhausen. Künftig sollen noch weitere Hunde dafür ausgebildet werden. Nach vorbereitendem Training geht es dabei ins Gelände.
Elisabeth Gross erklärt, wie das Aufspüren toter Wildschweine trainiert wird: Selbstgebastelte Dummies mit Ohren, Beinen, Schwarten und verwesendem Fleisch der Wildschweine werden ausgelegt. Die müssen die Hunde dann suchen. Ihr Jack Russell Terrier ist gerade fündig geworden und bellt.
Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Klein, aber oho: Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11'050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das, obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bräuche zur Weihnachtszeit: Wie lange hast du an das Christkind geglaubt?
Der Samichlaus, das Christkind und der Weihnachtsmann spielen eine grosse Rolle in der Adventszeit. Doch wie lange hast du daran geglaubt? blue News stellt diese Frage und noch mehr an die Passanten in Zürich.
10.12.2024
Erpressungsfall Schumacher: Prozess beginnt
Es ist ein spektakulärer Erpressungsversuch: Mit privaten Fotos und Videos soll ein Trio aus dem Raum Wuppertal versucht haben, die Familie von Ex-Rennfahrer Michael Schumacher um 15 Millionen Euro zu erpressen. Nun beginnt der Prozess in Wuppertal DE.
10.12.2024
See-Schnee-Effekt: In 30 Minuten können bis zu zwei Meter Schnee fallen
Manche US-Bundesstaaten sind von heftigen Schneefällen betroffen. In Pennsylvania schneite es am 30. November bis zu 70 Zentimeter. Das hat mit einem Wetterphänomen zu tun, dem «Lake snow effect».
02.12.2024
Bräuche zur Weihnachtszeit: Wie lange hast du an das Christkind geglaubt?
Erpressungsfall Schumacher: Prozess beginnt
See-Schnee-Effekt: In 30 Minuten können bis zu zwei Meter Schnee fallen