Wie er zur Ikone wurde Wie Martin Luther King zur Ikone wurde

Von Maren Hennemuth, dpa

3.4.2018

Martin Luther King war ein Hoffnungsträger für Millionen Menschen, die Gewaltlosigkeit sein oberstes Prinzip. Vor 50 Jahren wurde er ermordet.

Es war sein Traum, dass seine Kinder nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden, sondern nach ihrem Charakter. Martin Luther King war ein Afroamerikaner, ein Kämpfer, ein Hoffnungsträger für Millionen.

Und wenn er etwas wirklich wollte, suchte er einen Weg: Im September 1964 war er in West-Berlin zu Gast und wollte auch in die DDR. Seine Einreise nach Ost-Berlin löste fast eine diplomatische Krise aus. Er war im Westteil und entschied sich zu einem Besuch auf der anderen Seite der Mauer. Die Vertretung des US-Aussenministeriums versuchte noch, dies zu verhindern. Vergeblich. King überbrachte seinen Ost-Berliner Zuhörern Grüsse aus West-Berlin und Amerika und prangerte die Mauer als Symbol der Teilung an.

Martin Luther King jr. kam am 15. Januar 1929 in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia zur Welt. Seine Mutter war Lehrerin, der Vater Prediger. Als junger Mann studierte er. King wurde Pfarrer in Montgomery im Bundesstaat Alabama und heiratete seine langjährige Freundin Coretta Scott Williams. Sie bekamen vier Kinder.

Sein Aufstieg zur Ikone der Bürgerrechtsbewegung begann 1955, als sich die schwarze Rosa Parks in Montgomery weigerte, ihren Platz im Bus für einen Weissen freizumachen. Sie wurde festgenommen. Es kam zu Protesten, King führte die Aktion an. Sie endete ein Jahr später mit einem Erfolg: Der Oberste Gerichtshof erklärte die Trennung der Sitzzonen im Bus nach Hautfarbe in der Stadt für verfassungswidrig.

King bekam regelmässig Todesdrohungen

King wurde zu einem landesweit bekannten Mann. Seine Redekunst half ihm, die Proteste durch die ganzen USA zu tragen. Höhepunkt war im August 1963 der Marsch auf Washington mit rund 250'000 Teilnehmern. «I Have a Dream», rief King der Menge in seiner Rede zu, in der er die Vision der Gleichheit von Schwarz und Weiss entwarf.

Präsident John F. Kennedy hatte bereits im Juni einen Gesetzentwurf zur Gleichberechtigung vorgelegt, kam aber nicht voran in seinen Bemühungen. Er wurde im November 1963 ermordet, doch sein Nachfolger Lyndon B. Johnson führte den Plan zu Ende. Am 2. Juli 1964 wurde der Civil Rights Act verabschiedet.

Ende des Jahres nahm King in Oslo den Friedensnobelpreis entgegen. Sein Kampf war damit aber längst nicht abgeschlossen. Die sogenannte Rassengleichheit existierte nur auf dem Papier.

Im März 1965 kam es in Selma (US-Bundesstaat Alabama) zu Protestmärschen. King organisierte eine grosse Demonstration, die bis ins nicht weit entfernte Montgomery führen sollte. Bei den ersten beiden Versuchen hielten Polizisten den Zug auf. Beim dritten Anlauf kamen die Demonstranten ans Ziel. Im selben Jahr wurde der Voting Rights Act verabschiedet, nach dem Minderheiten bei Wahlen nicht mehr benachteiligt werden dürfen.

King erhielt während der Jahre regelmässig Todesdrohungen. Am Abend des 4. April 1968 wurde er auf dem Balkon eines Motels in Memphis erschossen - der Rassist James Earl Ray wurde dafür als Mörder verurteilt. King starb mit nur 39 Jahren.

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