«Für die Verbrechensbekämpfung» Mann überfällt Bank und bringt Beute direkt zur Polizei

ai-scrape

7.2.2025 - 22:23

Ein Mann überfällt eine Bank, um der Polizei Geld für die Verbrechensbekämpfung geben zu können (Symbolbild).
Ein Mann überfällt eine Bank, um der Polizei Geld für die Verbrechensbekämpfung geben zu können (Symbolbild).
Polizei Wien

Ein Mann überfällt die Bank, in der er regelmässig Kunde ist. Die Beute bringt er direkt zur Polizei – mit einer erstaunlichen Begründung. Jetzt steht er vor Gericht.

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  • Ein Mann hat in Wien eine Bank überfallen und die Beute danach auf dem nächsten Polizeiposten abgegeben.
  • Vor Gericht bezeichnet der 23-Jährige die Tat als Scherz. Die Polizei solle das Geld für die Suchtmittel-Bekämpfung verwenden.
  • Ein Psychiater diagnostiziert Schizophrenie, die Richterin verfügt die Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt.

Der Banküberfall beginnt schon schlecht: «Geld her! Nur Fünfhunderter!» herrscht ein 23-Jähriger eine Bankangestellte in Wien-Donaustadt an. Sie kennt ihn, er besucht die Filiale regelmässig als Kunde. 

Mit den Fingern formt er unter einem Plastiksack eine Pistole. 

Die Angestellte will den jungen Mann zuerst wegschicken, wird dann aber unsicher, ob sich vielleicht doch eine echte Waffe in der Tüte befindet.

Also klärt sie den Räuber auf, dass es keine 500-Euro-Scheine gebe.

«Ich will Geld. Das ist ein Probeüberfall für die Polizei», gibt der Mann zurück, den die «Kronenzeitung» als Wiener bezeichnet.

Beute «für die Verbrechensbekämpfung»

Den Notfallknopf, mit dem Schalterbeamte unauffällig die Polizei alarmieren können, hat sie bereits gedrückt, als sie dem Mann einige tausend Euro übergibt. Die Situation sei sehr ungut gewesen, zitiert die «Kronenzeitung» sie später.

Mit dem Geld verlässt der Mann die Bank und tut, was Bankräuber eher selten tun: Er begibt sich zur nächsten Polizeiwache und übergibt seine Beute den Beamten. 

Er habe einen Probeüberfall durchgeführt, er und die Polizei sollten das erbeutete Geld gemeinsam zur Verbrechensbekämpfung verwenden, klärt er die Polizist*innen auf.

Diese wollten gerade ausrücken, der Notfallknopf hatte ihnen den Überfall angezeigt. Da stand also der mutmassliche Täter mit der Beute in der Hand vor ihnen.

Verwirrt, drogenabhängig, obdachlos

Seine zumindest aus seiner Warte gute Absicht, schützt den Bankräuber nicht vor juristischer Verfolgung. Vor Gericht steht nun aber nicht die angemessene Strafe im Vordergrund, sondern eine therapeutische Massnahme.

Der Gerichtspsychiater diagnostiziert eine paranoide Schizophrenie, seine Gedanken seien bizarr, die Tat durchdrängt von einer aggressiver Psychose. 

Der 23-jährige Wiener erklärt den Überfall nun zu einem Scherz. Er habe alles nur gespielt. Den Beamten habe er das Geld gebracht, «damit wir den Suchtgifthandel in den Griff bekommen».

Die Kronenzeitung beschreibt den Auftritt des Mannes vor Gericht als ruhig, höflich, aber verwirrt. Die Vorgeschichte spricht ebenfalls nicht für ihn: Er sei drogenabhängig gewesen und zeitweise obdachlos. Elfmal sei er in der Vergangenheit in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Die Verantwortlichen hätten ihn aber jedes Mal nach kurzer Zeit entlassen.

In diesem Fall wird sein Aufenthalt länger dauern. Die Richterin verfügt die Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt.

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