Grimm-MärchenWo das wahre Schneewittchen lebte – und starb
Von Mirjam Uhrich, dpa
9.8.2019
«Nun lag Schneewittchen lange, lange Zeit in dem Sarg» – so schreiben es die Gebrüder Grimm in ihrem Märchenbuch. Auch das historische Vorbild von Schneewittchen ist schon lange gestorben. Ihr Grabstein aber ist nun wieder aufgetaucht.
Als Schneewittchen an dem vergifteten Apfel ihrer rachsüchtigen Schwiegermutter starb, brachten es die sieben Zwerge nicht übers Herz, das schöne Mädchen zu begraben. Sie liessen einen Glassarg fertigen, legten das Mädchen hinein und schrieben mit goldenen Buchstaben darauf, dass Schneewittchen eine Königstochter sei. So steht es im Märchen der Gebrüder Grimm. Ob Maria Sophia von Erthal in einem gläsernen Sarg beerdigt wurde, ist mehr als fraglich. Immerhin bekam Schneewittchens historisches Vorbild einen eigenen Grabstein – und der ist nun wieder aufgetaucht.
Spuren vom Leben der Maria Sophia von Erthal in einem Bamberger Kloster finden sich wenige. Umso besser ist ihr Tod im Jahr 1796 dokumentiert: Ihr Testament liegt im Stadtarchiv Bamberg, der Totenzettel in der Universitätsbibliothek Würzburg, und nun ist auch ihr Grabstein wieder da. Er war lange verschollen und wurde vor kurzem in einem geerbten Haus in Bamberg entdeckt. «Der Finder hat wahrscheinlich gegoogelt, dass der Grabstein dem historischen Vorbild von Schneewittchen gewidmet ist», sagt Domkapitular Norbert Jung vom Erzbistum Bamberg. Dem Finder sei klar geworden, dass der Grabstein bedeutend ist. Er hat ihn dem Diözesanmuseum gespendet.
Im Diözesanmuseum wurde der Stein zunächst überprüft, gereinigt und restauriert. Nun ist er ausgestellt, etwas unscheinbar zwischen zwei grossen Bogenfenstern. Eine dunkelgraue Marmorplatte in ovaler Form, ganz schlicht, nur ein paar winzige, weisse Sternchen sind als Verzierung eingeritzt. In dunkel unterlaufenen Grossbuchstaben steht darauf geschrieben: «Die edle Heldinn des Christenthums: hier ruhet sie nach dem Siege des Glaubens reif zur verklärten Auferstehung.»
Auslöser ist ein Spiegel aus dem Jahr 1720
Wie verklärt das Leben der Adeligen aus Lohr am Main inzwischen wird, hat bei ihrer Beerdigung wohl keiner geahnt. Auslöser war ein Spiegel aus dem Jahr 1720, der jahrelang in einem Weinhaus der Stadt Lohr am Main hing. In einem Medaillon am oberen Rahmen des mit rotem Lack, Gold- und Silberfolie verzierten Spiegels steht in verschnörkelter Schrift: «Amour Propre», was so viel wie «Selbstliebe» bedeutet. «Das erinnert natürlich an den Spiegel der selbstverliebten Schwiegermutter von Schneewittchen«, sagt Barbara Grimm, Leiterin des Spessartmuseums in Lohr am Main. Noch dazu sei im 18. Jahrhundert die Gravur von französischen Sprüchen besonders beliebt gewesen. Daher komme auch die Aussage vom «sprechenden Spiegel».
Bei einem Glas Wein unter dem Spiegel dachte sich schliesslich 1986 der Lohrer Apotheker Karl Heinz Bartels das «Märchen vom Märchen» aus. Es passt zu gut. Denn zwischen dem Märchen von Schneewittchen und Maria Sophia von Erthals Leben in Franken gibt es einige Parallelen.
Maria Sophia wuchs nicht weit von Lohr am Main im Kurmainzischen Schloss in Tauberbischofsheim auf. Ihrem Vater unterstand eine Spiegelmanufaktur. Als sie 18 Jahre alt war, heiratete er seine zweite Frau, die als herrschsüchtig und ungerecht galt. Maria Sophias Heimat liegt im Spessart, einem «wilden Wald». Von dort führt der Höhenweg «Wieser Strasse» über sieben Berge. In der Region arbeiteten früher Kleinwüchsige im Bergbau, als Schutz vor Steinschlag trugen sie kapuzenähnliche Gewänder. Den Glassarg und die eisernen Pantoffel deutete Bartels als Hinweis auf die Tradition der Glashütten und Eisenhämmer in der Region.
Lohr am Main bezeichnet sich inzwischen als «Schneewittchenstadt» und wirbt damit um Touristen. Im Spessartmuseum können Besucher einen Blick in den berühmten Spiegel werfen. Tatsächlich lebten die Gebrüder Grimm nur siebzig Kilometer entfernt – und das auch noch fast zur gleichen Zeit wie Maria Sophia von Erthal. Theoretisch könnte Maria Sophia die Märchenerzähler also wirklich inspiriert haben. «Bei uns sagt man dazu nur: ...und wer's nicht glaubt, zahlt einen Taler...», meint Barbara Grimm.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
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Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
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Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
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Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
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Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
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Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
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Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
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Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
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Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
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Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)