Eiseskälte und Schneemassen Zahl der Toten nach Wintersturm in den USA steigt auf knapp 60

AFP/tpfi

28.12.2022

In den südlichen US-Staaten herrscht seit vergangener Woche weitgehend Dauerfrost. 
In den südlichen US-Staaten herrscht seit vergangener Woche weitgehend Dauerfrost. 
Bild: John Waller/AP/dpa

Besonders schwer getroffen wird die Stadt Buffalo am Ufer des Eriesees. Die Einwohner bereiteten sich auf weitere Schneefälle vor.

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Nach dem schweren Wintersturm in weiten Teilen der USA ist die Zahl der Todesopfer auf knapp 60 gestiegen. Besonders schwer getroffen wurde die Stadt Buffalo im US-Staat New York, wo das Büro der Bürgermeisters am Dienstag 34 Tote durch die Eiseskälte und Schneemassen im Stadtgebiet und der Umgebung meldete. Mindestens 24 weitere Tote wurden in anderen Teilen der USA gefunden.

Der Blizzard, der Buffalo heimsuchte, war der schwerste im Westen des Staates New York seit mindestens zwei Generationen. Die Zahl der Todesopfer übertraf die des historischen Schneesturms von 1977, bei dem in der Region, die für ihr raues Winterwetter bekannt ist, 29 Menschen ums Leben kamen. Buffalo ist mit rund 275’000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt des Staates New York.

Weiterer Schneefall erwartet

Der Nationale Wetterdienst sagte für Dienstag bis zu fünf Zentimeter Schnee für den Bezirk Erie County voraus, in dem auch Buffalo liegt. Die jüngste Vorhersage sei nicht mit dem massiven Sturm vergleichbar, der ab Freitag mancherorts mehr als einen Meter Schnee brachte, sagte der Meteorologe Bob Oravec. Jeder zusätzliche Schneefall werde in Buffalo jedoch Folgen haben. «Die grösste Auswirkung wird sein, wie das die Räumung des zuvor gefallenen Schnees behindert.»

«Sie starben in Autos, durch Erfrieren oder beim Schneeräumen»

«Sie starben in Autos, durch Erfrieren oder beim Schneeräumen»

60 Menschen sind in den gesamten USA bei wetterbedingten Unfällen ums Leben gekommen, allein die Hälfte davon in der Region Erie County im Bundesstaat New York.

27.12.2022

Die Todesopfer des Sturms wurden in Buffalo in Autos, Häusern und Schneeverwehungen gefunden. Einige starben beim Schneeschaufeln, andere, weil die Rettungsdienste nicht rechtzeitig auf medizinische Notfälle reagieren konnten. Ein Vertreter des Landkreises, Mark Poloncarz, bezeichnete den Schneesturm als den schlimmsten, den die Gegend je erlebt habe. Gouverneurin Kathy Hochul begutachtete am Montag die Folgen des Blizzards in ihrer Heimatstadt Buffalo. Fast jedes Einsatzfahrzeug der Feuerwehr in der Stadt sei am Samstag in den Schneemassen steckengeblieben, sagte sie.

US-Präsident Joe Biden bot dem Staat New York Bundeshilfe an. Er sei mit seinen Gebeten bei den Familien der Opfer, teilte Biden am Montag (Ortszeit) mit.

Chaos in vielen Bundesstaaten

Auch viele andere Teile der Vereinigten Staaten hatten mit den Folgen des Sturms zu kämpfen. In zahlreichen Haushalten von Maine an der Ostküste bis Washington an der Westküste war nach wie vor der Strom ausgefallen. Fast 2900 Flüge von den US-Flughäfen wurden am Dienstagmorgen gestrichen.

Im Süden der USA führte die anhaltende Kälte zu Problemen bei der Wasserversorgung. Leitungen froren ein und platzten. Kommunen in Louisiana und Mississippi riefen die Einwohner am Montag auf, Wasser abzukochen oder sich auf grössere Ausfälle vorzubereiten. In Selma in Alabama rief der Bürgermeister den Notstand aus. In Atlanta in South Carolina wurde die Polizei mit Notrufen wegen Rohrbrüchen bombardiert.

In den südlichen US-Staaten herrscht seit vergangener Woche weitgehend Dauerfrost. Weil Wasser sich beim Gefrieren ausdehnt, können Wasserleitungen platzen. Wird es wieder wärmer, tritt aus diesen Rissen dann Wasser aus. Für die kommenden Tage wurden für die US-Südstaaten Temperaturen über dem Gefrierpunkt erwartet.