Zahnhygiene Zahnmedizin in der Krise

SDA

19.7.2019 - 08:48

Die Zahngesundheit nimmt weltweit ab, warnen Forscher. Mitschuld ist die Industrie, die einerseits zahnschädigende Lebensmittel anbietet und andererseits Produkte propagiert, welche den Schäden zuvorkommen – ein doppelt lukratives Geschäft. (Symbolbild)
Die Zahngesundheit nimmt weltweit ab, warnen Forscher. Mitschuld ist die Industrie, die einerseits zahnschädigende Lebensmittel anbietet und andererseits Produkte propagiert, welche den Schäden zuvorkommen – ein doppelt lukratives Geschäft. (Symbolbild)
Source: Keystone/GEORGIOS KEFALAS

Zahnmedizin in der Krise? Rund die Hälfte der Weltbevölkerung leidet unter Problemen mit den Zähnen, ohne dass die globale Gesundheitspolitik darauf angemessen reagiert, sagen Forscher. Sie mahnen ein Umdenken an.

Forscher fordern ein radikales Umdenken im Umgang mit Mund- und Zahnerkrankungen. Rund 3,5 Milliarden Menschen weltweit litten unter Karies, Zahnfleischerkrankungen oder Mundkrebs – weitgehend unbeachtet von der weltweiten Gesundheitsvorsorge und -politik. «Die Zahnmedizin ist in der Krise», sagt Professor Richard Watt vom University College London (UCL), einer der Autoren einer Artikelserie zu diesen Themen im britischen Fachjournal «The Lancet».

In hoch entwickelten Ländern stehe bei der modernen Zahnmedizin beispielsweise viel zu sehr die Behandlung statt der Vorbeugung im Vordergrund, kritisieren er und zwölf weitere internationale Experten. Die Wissenschaftler aus zehn Ländern monieren zudem, dass sich die Zahnmedizin schon viel zu lange von traditioneller Gesundheitsvorsorge abgekoppelt habe.

Besonders kritisch beurteilen die Wissenschaftler auch die Rolle der Zucker-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Ihr Einfluss könne beispielsweise dazu führen, dass der Fokus auf kommerzielle Produkte wie Zahnpasta mit Fluor, Mundwasser oder zuckerfreier Kaugummi gelegt werde statt sich den tatsächlichen Ursachen etwa von Karies zu widmen. So steige der Konsum von Zucker, Hauptursache für die Zerstörung von Zähnen, gerade in weniger entwickelten Ländern rapide an.

1. http://dpaq.de/hITZd 2. http://dpaq.de/MXnUQ 3. http://dpaq.de/dCXzR 4. http://dpaq.de/3KMtR

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