Neuer BasistunnelZug bleibt bei Probefahrt im Ceneri stecken
SDA
16.9.2020 - 18:57
Zu Beginn der kommerziellen Probefahrten im Ceneri-Basistunnel ist am Montag bereits bei der zweiten Fahrt ein Zug im neuen Bauwerk stecken geblieben. Die SBB evakuierten rund 150 Reisende in einem Extrazug aus dem Tunnel.
Kaum eröffnet, kommt es im Ceneri-Basistunnel bereits zu Problemen. Bei der zweiten kommerziellen Probefahrt blieb ein Zug stecken. Grund für die Panne sei eine technische Störung an dem Eurocity-Zug gewesen, teilten die SBB auf ihrer Internetseite mit. Über die Störung berichteten «Bahnonline.ch» und «watson.ch» am Mittwoch.
Die Tunneldurchfahrt des ersten Zuges, der um 6.04 Uhr in Chiasso TI Richtung Norden abfuhr, verlief den Angaben zufolge problemlos. Der zweite Zug, der Zürich um 7.10 Uhr Richtung Mailand (I) verliess, blieb stecken.
Das technische Problem sei zufälligerweise an dem Ort und damit unabhängig vom Tunnelbauwerk aufgetreten, sagte ein SBB-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Reisenden hätten rund zwei Stunden Verspätung erlitten.
Zunächst sollte ein Lösch- und Rettungszug die von der Panne betroffene Komposition abschleppen. Dies war den SBB zufolge aber nicht möglich, weil das Bremssystem am Zug aufgrund eines Luftverlusts blockiert war.
Die rund 150 Reisenden wurden über einen Querstollen aus der Tunnelröhre gebracht. Ein Extrazug transportierte die evakuierten Fahrgäste von der freien Fahrröhre aus nach Bellinzona TI. Dort konnten sie ihre Reise fortsetzen. Der restliche Personen- und Güterverkehr war laut SBB von der Panne nicht betroffen.
Seit Montag wurden dem SBB-Sprecher zufolge mehrere dutzend Probefahrten im neuen Tunnel durchgeführt. Dabei sei es zu keinen weiteren Zwischenfällen gekommen.
Der 15,4 Kilometer lange, zweigleisige Ceneri-Basistunnel wurde am 4. September offiziell eröffnet. Damit verkürzt sich die Reise von Zürich nach Lugano TI um rund eine Viertelstunde auf noch knapp zwei Stunden.
Mit der Inbetriebnahme des neuen Tunnels im Kanton Tessin von Camorino im Norden bis Vezia im Süden ist die Neat vollendet. Sie gilt als grösstes Infrastrukturvorhaben, das die Schweiz je in Angriff genommen hat. Die Kosten belaufen sich auf rund 23 Milliarden Franken.
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