Unfall in Deutschland Nach Kollision von Güterzügen tritt weiter explosives Gas aus

dpa

18.11.2022 - 08:19

Zugunglück in Niedersachsen: Hochexplosives Gas tritt aus

Zugunglück in Niedersachsen: Hochexplosives Gas tritt aus

Ein Güterzug hält an einem Signal, ein anderer fährt auf: Am Donnerstag sind im deutschen Landkreis Gifhorn zwei Güterzüge kollidiert. Der Lokführer des auffahrenden Zuges wurde verletzt und kam ins Spital, auch der Fahrer des ersten Zuges wurde leicht verletzt.

18.11.2022

Aus zwei beschädigten Kesselwagen entweicht nach der Kollision von zwei Güterzügen explosives Propangas. Die Störungen auf der wichtigen Strecke nach Berlin werden laut der Bundespolizei einige Tage anhalten.

DPA, dpa

Nach der Kollision zweier Güterzüge im niedersächsischen Landkreis Gifhorn müssen Reisende weiterhin mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Solange immer noch explosives Propangas entweiche, könne die Unfallstelle nicht geräumt werden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

«Jeder Funke könnte eine Katastrophe auslösen», so der Sprecher. Die Werksfeuerwehr aus Marl werde am Freitag über das weitere Vorgehen beraten. Neben den Spezialisten aus dem Chemiepark im Ruhrgebiet haben bereits Experten der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung die Unfallstelle begutachtet.

DB rät zum Vorausplanen

Betroffen ist die viel befahrene Strecke zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin. ICE-Züge aus und nach NRW werden umgeleitet und verspäten sich um 60 Minuten. Der Halt Wolfsburg entfällt. Bei den ICE-Zügen aus der Schweiz nach Berlin entfallen die Halte Kassel/Wilhelmshöhe, Göttingen und Wolfsburg. Die Deutsche Bahn rät, sich vor Reiseantritt im Internet über die aktuelle Lage zu informieren.

Bei dem Unglück zweier Güterzüge im Landkreis Gifhorn wurden mehrere Waggons beschädigt.
Bei dem Unglück zweier Güterzüge im Landkreis Gifhorn wurden mehrere Waggons beschädigt.
dpa

Die Güterzüge zweier privater Bahnunternehmen waren am frühen Donnerstagmorgen in der Nähe von Leiferde kollidiert. Einer der Züge hatte an einem entsprechenden Signal gehalten, der zweite Zug fuhr aus zunächst ungeklärter Ursache auf. Zwei seiner 25 mit Propangas gefüllten Kesselwagen kippten um, zwei weitere entgleisten. Aus zwei Wagen weicht nach Angaben der Bundespolizei das explosive Gas aus, Gefahr für die Bevölkerung bestehe aber nicht. Die Unfallstelle liegt in einem Waldstück. Der Lokführer des auffahrenden Zuges kam verletzt ins Krankenhaus.

Sperrung wohl noch einige Tage

Auch wenn kein Gas mehr entweiche, werden sich die Bergungsarbeiten dem Polizeisprecher zufolge schwierig gestalten. Für schweres Gerät – also etwa Kräne – müsse man zunächst einen befestigten Untergrund herstellen. Auch Oberleitungen sind beschädigt. Zu befürchten ist laut Bundespolizei, dass die Sperrung der Strecke noch einige Tage anhalten wird.