Führendes Auktionshaus Der weltweit erfolgreiche Zürcher Kunsthändler Pierre Koller ist tot

SDA

27.6.2019 - 04:20

Auktionator Pierre Koller (1924-2019) bei einer Versteigerung von 400 Bankobjekten im Jahr 2001 in Zürich. (Archivbild)
Auktionator Pierre Koller (1924-2019) bei einer Versteigerung von 400 Bankobjekten im Jahr 2001 in Zürich. (Archivbild)
Source: Keystone/Franco Greco

Pierre Koller, Gründer des grössten Schweizer Auktionshauses, ist mit 94 Jahren gestorben. Das Unternehmen des Kunsthändlers zählt zu den zehn bedeutendsten Auktionshäusern der Welt.

Der Zürcher Kunsthändler Pierre Koller ist tot. Der Gründer des grössten Schweizer Auktionshauses starb am Sonntag im Alter von 94 Jahren, wie das Unternehmen Koller Auktionen in einer am Donnerstag in der «Neuen Zürcher Zeitung» publizierten Todesanzeige mitteilte.

Der in Lausanne und Zürich aufgewachsene Romand gründete 1958 als 34-Jähriger an der Dufourstrasse in Zürich ein kleines Antiquitätengeschäft. Dieses baute der Jurist zum grössten Auktionshaus der Schweiz aus.

Mit Standorten in Zürich und Genf sowie weiteren Repräsentanzen in Deutschland, Italien, Russland und China zählt die Firma zu den zehn bedeutendsten Auktionshäusern der Welt. Koller übergab die Geschäftsleitung des Familienbetriebs 1998 an seinen ältesten Sohn Cyril.

Das Auktionshaus Koller versteigerte am 21. Juni 2013 in Zürich das Ölgemälde «Pont de Clichy« von Vincent van Gogh für 5,7 Millionen Franken.
Das Auktionshaus Koller versteigerte am 21. Juni 2013 in Zürich das Ölgemälde «Pont de Clichy« von Vincent van Gogh für 5,7 Millionen Franken.
Bild: Keystone/Walter Bieri

Schrittmacherfunktion für Schweizer Kunsthandel

Der «Patron» und «Grandseigneur guten alten Stils» habe eine wichtige Schrittmacherfunktion für den Schweizer Kunsthandel innegehabt, schreibt die NZZ über Pierre Koller in einem Nachruf vom Donnerstag. Zahlreiche bekannte Galeristen und Auktionatoren seien bei ihm in die Schule gegangen. «Das Wichtigste ist die Leidenschaft», sagte Koller einmal.

Einen Höhepunkt in Kollers Karriere als Kunsthändler und Auktionator stellte 1995 die Versteigerung einer epochalen Privatsammlung von Napoleonica dar, auf welche sich Koller spezialisiert hatte. Für Aufsehen sorgte das Haus auch 2013, als das Albert-Anker-Gemälde «Turnstunde in Ins» für 7,5 Millionen Franken versteigert wurde.

Das Unternehmen führt laut eigenen Angaben pro Jahr gegen 70 Einzelauktionen in 25 Sparten von Gemälden über Wein bis Asiatische Kunst durch. Die Preise der Kunstwerke liegen dabei zwischen tausend und mehreren Millionen Franken.

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