«Wie Steinzeit-Reise»Diese Fragen bleiben nach dem Spanien-Blackout offen
AFP/tpfi
29.4.2025 - 19:15
Wie Reise in Steinzeit: Verunsicherung nach Stromausfall - Gallery
Alle Züge blieben plötzlich stehen.
Bild: dpa
Eine Frau behilft sich mit der Taschenlampe ihres Handys, um den Plan des Madrider U-Bahn-Netzes anschauen zu können.
Bild: dpa
Die befürchteten Plünderungen blieben trotz der Finsternis aus.
Bild: dpa
Vielerorts bildeten sich lange Schlangen.
Bild: dpa
Ein Stadtbus fährt durch die historische Stadt Santiago, während eines massiven Stromausfalls in Spanien und Portugal.
Bild: Mic Smith/AP/dpa
Ein junges Paar steht auf einer Mauer und betrachtet den Himmel an einem Aussichtspunkt über Lissabon während eines landesweiten Stromausfalls.
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Menschen stehen in Barcelona Schlange, um Geld von einem Geldautomaten abzuheben, kurz nachdem die Elektrizitätsversorgung nach einem Stromausfall wiederhergestellt wurde.
Bild: Jordi Boixareu/ZUMA Press Wire/dpa
Wie Reise in Steinzeit: Verunsicherung nach Stromausfall - Gallery
Alle Züge blieben plötzlich stehen.
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Eine Frau behilft sich mit der Taschenlampe ihres Handys, um den Plan des Madrider U-Bahn-Netzes anschauen zu können.
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Die befürchteten Plünderungen blieben trotz der Finsternis aus.
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Vielerorts bildeten sich lange Schlangen.
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Ein Stadtbus fährt durch die historische Stadt Santiago, während eines massiven Stromausfalls in Spanien und Portugal.
Bild: Mic Smith/AP/dpa
Ein junges Paar steht auf einer Mauer und betrachtet den Himmel an einem Aussichtspunkt über Lissabon während eines landesweiten Stromausfalls.
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Menschen stehen in Barcelona Schlange, um Geld von einem Geldautomaten abzuheben, kurz nachdem die Elektrizitätsversorgung nach einem Stromausfall wiederhergestellt wurde.
Bild: Jordi Boixareu/ZUMA Press Wire/dpa
Nach dem historischen Stromausfall gibt es in Spanien und Portugal viele gute Nachrichten. Doch es bleiben offene Fragen – und auch eine grosse Verunsicherung unter den Bürgern.
DPA, AFP/tpfi
29.04.2025, 19:15
29.04.2025, 20:41
dpa
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Von dem Stromausfall auf der iberischen Halbinsel waren am Montag Dutzende Millionen Haushalte sowie Unternehmen betroffen.
Die Panne hatte vielerorts ein Verkehrschaos und den Ausfall von Mobilfunk- und Internetverbindungen zur Folge.
Nachdem nun der Stromausfall und seine Folgen weitgehend behoben sind, steht dessen Aufarbeitung im Mittelpunkt.
Am Tag nach dem historischen Stromausfall ist die entscheidende Frage offen: Was hat den beispiellosen Blackout in Spanien und Portugal ausgelöst? In den Städten und Dörfern der Iberischen Halbinsel bleibt eine Verunsicherung. Einen Hackerangriff schlossen die Behörden vorerst aus. Sie ermitteln. Derweil läuft das Leben in beiden Ländern wieder weitgehend normal. Die Energieversorgung ist nahezu überall wieder hergestellt. Und auch befürchtete Plünderungen gab es nach einer ersten Bilanz nicht.
«Jetzt atmen wir alle wieder auf, aber die grosse Frage lautet: Kann das erneut passieren? Und was ist, wenn so etwas in Zukunft länger anhält?», hiess es in einer morgendlichen Talkrunde des staatlichen spanischen TV-Senders RTVE. Eine Ärztin aus Madrid sprach im Radiosender Cadena Ser von einer beängstigenden Reise «in die Steinzeit».
Verkehrssystem wieder weitgehend in Betrieb
Am Dienstag – rund 24 Stunden nach dem Blackout – hatten fast alle Menschen in Spanien und Portugal wieder Strom. Das Internet, die Telefone und auch die Ampeln funktionierten nach dem Totalausfall wieder weitgehend problemlos. U-Bahnen und Züge fuhren nahezu überall wieder, doch etwa in Katalonien gab es noch Probleme mit den Nahverkehrszügen, die täglich von Zehntausenden für die Fahrt zur Arbeit und Schule genutzt werden.
Krankenhäuser waren dank Generatoren nicht vom Stromausfall betroffen.
Bild: Miguel Oses/AP/dpa
Der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica gab bekannt, dass inzwischen die gesamte Energieversorgung auf dem vom Ausfall betroffenen Festland wieder hergestellt worden sei. In Portugal hätten alle 6,5 Millionen Haushalte wieder Strom, teilte die Regierung in Lissabon mit. Die Wasserversorgung funktioniere landesweit, und das gesamte Verkehrssystem sei nach dem Stromausfall wieder weitgehend in Betrieb.
Suche nach den genauen Ursachen geht weiter
Nach dem beispiellosen Stromausfall, der am Montag gegen 12.30 Uhr MESZ weite Teile der Iberischen Halbinsel lahmlegte, herrscht aber weiterhin Unklarheit über die genauen Ursachen. Zur Beruhigung vieler schloss Red Eléctrica inzwischen aber nach gemeinsamen Untersuchungen mit dem Cyber-Sicherheitsinstitut Incibe und dem Nachrichtendienst CNI die Möglichkeit einer Cyberattacke aus. Der Nationale Staatsgerichtshof in Madrid leitete trotzdem Justizermittlungen dazu ein.
Tras una noche intensa, se ha logrado restablecer el 99,95% de demanda energética atendida y el 100% de las subestaciones de la red de transportes están repuestas.
En unos minutos volveremos a reunirnos en el Consejo de Seguridad Nacional para analizar la situación actual.…
Die spanische Regierung sprach von einem historischen Ereignis. Millionen Menschen waren stundenlang von der Aussenwelt abgeschnitten – ohne Strom, ohne Netz, ohne Verbindungen. «So etwas haben wir noch nie erlebt», sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez in einer TV-Ansprache. Er lobte die Bürger für das mustergültige Verhalten. Obwohl es nachts vielerorts stockdunkel war, blieben nennenswerte Zwischenfälle aus. Es sei zum Beispiel nicht zu den befürchteten Überfällen und Plünderungen gekommen, berichteten RTVE und andere Medien in einer ersten Bilanz.
Krisensitzungen in Madrid und Lissabon
Was genau den Kollaps auslöste, ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Red Eléctrica machte die abrupte Unterbrechung der Stromverbindung mit Frankreich für den Zusammenbruch verantwortlich. Warum es zu dieser Entkopplung kam, blieb allerdings auch am Dienstag vorerst offen. Die Regierungen in Madrid und Lissabon beriefen am Tag danach Krisensitzungen ein. In Spanien wurde das Treffen von König Felipe VI. geleitet.
After yesterday’s massive blackout in Spain, many were stuck on trains in the middle of nowhere for 10-14 hours.
Anschliessend sagte Sánchez: «Das darf nie wieder passieren!» Der Regierungschef kündigte an, er werde die privaten Versorger zur Rechenschaft ziehen und eine Verbesserung des Versorgungssystems einleiten.
Both Spain and Portugal, as well as their capitals of Madrid and Lisbon, are currently suffering from a massive power outage, effecting airports, hospitals, power plants, subways, traffic lights, and other critical infrastructure across Western Europe. The cause of the outage is… pic.twitter.com/dBWfgwvXz0
Der Sprecher der Volkspartei (Partido Popular/PP) im Parlament, Miguel Tellado, sagte im RTVE-Interview, es sei «zutiefst bedauerlich», dass Sánchez auch nach drei öffentlichen Auftritten «immer noch keine Erklärung für das Geschehen» abgegeben und niemand Verantwortung übernommen habe. Die Regierung müsse nach mehr als 24 Stunden endlich Erklärungen liefern und die Verantwortung übernehmen. Tellado zeigte sich zudem besorgt darüber, dass die Regierung «keine Ahnung» habe, was den Stromausfall verursacht habe.
«Es war wie in der Sauna»
Am Montag war das öffentliche Leben in Spanien und Portugal bis in die Nacht hinein nahezu zum Erliegen gekommen: Menschen steckten in Aufzügen, U-Bahnen und Zügen fest – wie der junge Filmemacher Polo Menarquez, der auf dem Weg von Madrid nach Barcelona mit circa 500 Fahrgästen zehn Stunden im stehenden Hochgeschwindigkeitszug ausharren musste, bevor die Feuerwehr alle Passagiere sicher ins Freie führte. «Ich war verblüfft, wie ruhig alle geblieben sind. Am Ende waren aber die stickige Luft und die Hitze unerträglich. Es war wie in der Sauna», sagte er dem Sender RTVE.
Auch ein bekannter Deutscher blieb nicht verschont
Der massive Blackout, bei dem laut Behörden plötzlich für fünf Sekunden 15 Gigawatt Stromerzeugung (60 Prozent des Konsums) aus dem Netz verschwanden, traf nach offiziellen Angaben nur das Festland, nicht aber zum Beispiel die Kanaren und Balearen. Nach regionalen Medienberichten hatten viele Menschen auf Mallorca zwar kurzzeitig Handyprobleme, das sei aber wohl eine Folge der Schwierigkeiten der spanischen Anbieter gewesen, hiess es.
The fans at the Madrid Open are left in darkness amid the power outage.
Der Sport blieb nicht verschont: Beim Masters-Turnier in Madrid wurde der Spielbetrieb unterbrochen – betroffen war unter anderem das Match des deutschen Tennis-Profis Alexander Zverev. Am Dienstag wurde das Turnier fortgesetzt. Das Chaos ist vorbei, die Verunsicherung bleibt aber. «Die Funkstille mit Unterrichtsausfall war wunderbar, aber jetzt, wo der Groschen fällt, wird mir Angst und Bange», sagte die 23-jährige Architekturstudentin Sofía der Deutschen Presse-Agentur.
Historischer Blackout: Spanien und Portugal kehren zur Normalität zurück
Madrid/Lissabon, 29.04.2025: Rückkehr zur Normalität: Ein Stromausfall legt die Iberische Halbinsel lahm, Millionen werden von der Aussenwelt abgeschnitten. Inzwischen ist das Chaos vorbei.
Am Dienstagmorgen hatten fast alle Menschen in Spanien und Portugal wieder Strom. Das Internet, die Telefone und auch die Ampeln funktionierten nach dem Totalausfall vom Montag weitgehend problemlos. U-Bahnen und Züge fahren zwar nahezu überall wieder, doch etwa in Katalonien bleiben die Nahverkehrszüge aufgrund einer anhaltenden Instabilität des Systems vorerst stehen.
Was genau den Kollaps auslöste, ist noch Gegenstand von Untersuchungen.