Superreiche300 reichste Schweizer wurden 60 Milliarden Franken reicher
SDA
23.11.2017 - 22:22
Auf den Finanzmärkten lief es im Jahr 2017 ziemlich gut - trotz den Unsicherheiten wegen US-Präsident Donald Trump und dem angekündigten Brexit. Das dürfte auch die 300 reichsten Menschen der Schweiz freuen - ihr Vermögen stieg um 60 Milliarden Franken an.
Gemeinsam besitzen sie neu 674 Milliarden Franken, wie das Wirtschaftsmagazin Bilanz am Donnerstag bekanntgab. Hinter dem Geldsegen steckt gemäss Bilanz die gut laufende Börse. Es braucht ein Vermögen von 100 Millionen Franken, damit man in die Liste der 300 Superreichen aufgenommen wird.
Neun Personen oder Familien haben dieses Jahr diesen Status neu erhalten. Zusammen bringen sie es auf 23,3 Milliarden Franken. Der finanziell gewichtigste Zuwachs ist die Familie Safra von der Basler Bank J. Safra Sarasin mit einem Vermögen von 19 bis 20 Milliarden Franken.
Joseph Safra - gemäss Bilanz der wohl reichste Bankier der Welt - hat sich in der Gemeinde Crans-Montana im Wallis niedergelassen. Beim Eintritt in die Rangliste hat es die Familie direkt in die "Top Ten", nämlich auf Platz vier, geschafft.
Mit einem Besitz von 11 bis 12 Milliarden Franken schaffte es auch die Familie Blocher in die "Top Ten". Mit einem Vermögensanstieg von 4 Milliarden Franken ist die Familie die grösste Aufsteigerin in diesem Jahr. Der Reichtumszuwachs ist insbesondere auf den Kunststoff- und Chemiekonzern Ems zurückzuführen: Innert einem Jahr ist der Wert um einen Drittel gestiegen.
"Verlierer" wegen Wohltätigkeit
Am anderen Ende - auf der Seite der "Verlierer" - steht Hansjörg Wyss. Die Anführungszeichen deshalb, weil der gebürtige Berner nicht wirklich Geld verloren, sondern viel davon gespendet hat. Wyss ist mit der Orthopädiefirma Synthes reich geworden, die er an den US-Multi Johnson & Johnson verkaufte.
Vor einiger Zeit verpflichtete er sich der US-Initiative "The Giving Pledge". Diese Initiative hatten der US-Investor Warren Buffett und Microsoft-Gründer Bill Gates im Jahr 2010 ins Leben gerufen: Milliardäre, die sich daran beteiligen, versprechen, mindestens die Hälfte ihres Vermögens für gute Zwecke zu spenden.
Wyss hat dies seither getan. So hat er beispielsweise im Jahr 2014 der ETH Zürich und der Universität Zürich 120 Millionen US-Dollar für ein gemeinsames Forschungszentrum geschenkt. Er engagiert sich auch für den Landschaftsschutz sowie die Kunst (Beyeler-Stiftung) und den Breitensport. Sein Vermögen ist in diesem Jahr um 6 Milliarden auf 7 bis 8 Milliarden geschrumpft.
IKEA-Familie unangefochten auf Platz 1
Reichste Familie in der Liste ist nach wie vor die Ikea-Familie Kamprad. Bilanz beziffert ihr Vermögen auf 48 bis 49 Milliarden Franken. Im vergangenen Jahr betrug es noch 45 bis 46 Milliarden. Während der Gründer, der 91-jährige Ingvar Kamprad, in der schwedischen Heimat kürzer getreten ist, führen die Söhne Peter, Jonas und Mathias Kamprad die Geschäfte in der Schweiz weiter.
Auch auf den anderen Podestplätzen hat sich nur das Vermögen, nicht aber die Rangierung verändert. Der Brasilien-Schweizer Jorge Lemann, der beispielsweise Burger King und Tim Hortons zu Restaurant-Brands fusionierte, belegt mit 28 bis 29 Milliarden den zweiten Platz. Er hat das Vermögen um eine Milliarde gesteigert und schaffte es innerhalb einer Generation zu einem der 30 global grössten Vermögen.
Die Bronzemedaille geht erneut an die Familien Hoffmann und Oeri. Die Nachfolger der Roche-Gründerfamilie haben das Aktienpaket um eine Milliarde auf 24 bis 25 Milliarden Franken erhöht.
Rechnerei mit grossen Zahlen
Für Zahlenfreunde noch ein paar Rechnereien: Das Gesamtvermögen von 674 Milliarden ergibt - heruntergebrochen auf die 300 Superreichen - ein Pro-Kopf-Vermögen von 2246 Millionen Franken. Dieses Durchschnittsvermögen hat in sich in den letzten drei Jahrzehnten mehr als verdreifacht. Würde das Geld auf die Schweizer Bevölkerung verteilt, erhielte jeder und jede 80'200 Franken.
Fast jeder zweite von den 300 Reichsten - insgesamt 138 - ist Milliardär. Von den weltweit 2043 Milliardären, die "Forbes" zählt, wohnt damit jeder 15. in der Schweiz.
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