Allianz Suisse hat im ersten Halbjahr 2020 zwar weniger Prämien eingenommen, den Gewinn aber steigern können. Da die Schweizer Allianz-Tochter weder Epidemie- noch Pandemieversicherungen im Sortiment hat, wurde das Ergebnis durch Corona kaum belastet.
Der operative Gewinn lag mit 192,6 Millionen Franken in etwa auf Vorjahresniveau, wie der Versicherer am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich stieg der Gewinn jedoch um 5,3 Prozent auf 158,2 Millionen. Einerseits fielen Kosten aus der Integration der DAS Rechtsschutzversicherung aus dem Vorjahr weg, andererseits begünstigten positive Steuereffekte die Rechnung.
Hochprofitabel ist nach wie vor das Sachgeschäft. Die massgebende Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich zwar um einen Prozentpunkt, mit 90,9 Prozent liegt die Kennzahl aber weiterhin klar unter 100 Prozent. Mit einem Wert unter dieser Marke erwirtschaften Versicherer einen Gewinn.
Die Schadenlast habe sich in Zeiten von Corona in Grenzen gehalten, da Allianz Schweiz weder Epidemie- noch Pandemieversicherungen anbiete, sagte CEO Severin Moser in der Mitteilung. Den KMU seien aber Zahlungserleichterungen sowie Mietzinsstundungen und -reduktionen gewährt worden.
Zudem fielen während des Lockdowns im Motorfahrzeuggeschäft weniger Schäden an. Dieser Trend habe sich aber mit dem veränderten Mobilitätsverhalten bereits wieder umgekehrt. Am Ende dürften laut Moser die durch Corona verursachten positiven und negativen Effekte im Schadenaufwand sich in etwa die Waage halten.
Weniger Volumen
Das Prämienvolumen fiel in den Monaten Januar bis Juni um 6,0 Prozent auf 2,65 Milliarden Franken zurück, wie es weiter heisst. Während die Sach- und die Einzellebenversicherung leicht zulegten, gingen die Einnahmen im Kollektivlebengeschäft stark zurück.
Dieser Rückgang hat seinen Grund: Nachdem Allianz Suisse im letzten Jahr vom Rückzug der Konkurrentin Axa aus der Vollversicherung profitiert hatte, blieb dieser Sondereffekt diesmal aus. Es sei eine Rückkehr zur Normalität.
Belastet hat Corona an der Verkaufsfront. Die vorübergehende Schliessung der rund 130 Geschäftsstellen habe Spuren im Neugeschäft hinterlassen, so die Mitteilung. Auch der vermehrte Einsatz von Video- und Telefonberatung habe dies nicht verhindern können. Seit den Lockerungen hätten sich aber die Neugeschäftszahlen wieder erholt.
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