Der polnische Amazon-Konkurrent Allegro hat bei seinem Börsendebüt ein Kursfeuerwerk gezündet. Die Aktie stieg am Montag an der Warschauer Börse um zwischenzeitlich 51,2 Prozent.
Das Papier eröffnete bei 65 Zloty (umgerechnet rund 15 Franken) nach einem Ausgabepreis von 43 Zloty je Aktie. Damit wurde Allegro mit etwa 16 Milliarden Franken bewertet und stieg auf einen Schlag zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen Polens auf.
Wendepunkt für Warschauer Börse
Für die Warschauer Börse könnte der grösste Börsengang in Polen seit Jahren einen Wendepunkt darstellen. Bisher fiel es dem Börsenbetreiber schwer, attraktive Kandidaten anzulocken.
Weltweit führen die positive Stimmung an den Aktienmärkten, hohe Handelsvolumina und das enge Zeitfenster im Herbst derzeit zu einer Ballung von Aktienmarktdebüts. So glänzte im September der britische Onlinehändler The Hut Group beim ersten Börsengang in London seit Beginn der Corona-Krise und stemmte den grössten Aktienemission seit Royal Mail vor sieben Jahren.
In der Schweiz gab es 2020 bisher hingegen nur zwei Neuzugänge an der Börse: Ina Invest und V-Zug. Dabei handelt es sich allerdings nicht um klassische Börsengänge wie im Fall von Allegro in Polen, sondern um Abspaltungen der Unternehmen Implenia, respektive Metall Zug.
Bekannter Händler in Polen
Allegro, das bereits vor 20 Jahren als eBay-Konkurrent gegründet wurde, gehört in Polen zu den bekanntesten Onlinehändlern. Die Eigner Cinven, Permira und Mid Europa haben Allegro sowie das Online-Portal Ceneo vor vier Jahren für 3,25 Milliarden Dollar vom südafrikanischen Investor Naspers erworben.
Insgesamt veräusserte Allegro zusammen mit Anteilseignern bei dem Börsengang Aktien im Wert von umgerechnet rund zwei Milliarden Euro. Der Börsenneuling will die Einnahmen aus der Aktienemission nutzen, um Schulden abzubauen. Die Zahlung einer Dividende ist nicht geplant.
Online wegen Corona
Inzwischen lockt die Plattform monatlich 20 Millionen Besucher an und profitiert seit Ausbruch der Corona-Krise auch vom veränderten Einkaufsverhalten. Rund um den Globus kaufen immer mehr Menschen ihre Waren online ein, weil sie angesichts von Hygiene- und Abstandsregeln den Weg in Läden scheuen. In den ersten sechs Monaten kletterte Allgros Gewinn um 48 Prozent auf knapp 65 Millionen Euro.
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Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
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