Arbeitsbedingungen im Visier Kantone leiten Verfahren gegen Migros ein

ai-scrape

3.2.2025 - 13:30

Migros-Online-Mitarbeitende im Lager-, Logistik- und Distributionszentrum in Pratteln BL.
Migros-Online-Mitarbeitende im Lager-, Logistik- und Distributionszentrum in Pratteln BL.
KEYSTONE

Migros Online steht wegen Arbeitsbedingungen in den Schlagzeilen. Kantonale Inspektorate haben Verfahren eingeleitet – und auch das Bonusprogramm stösst auf Widerstand.

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  • Das Arbeitsinspektorat Basel-Landschaft hat im September das Migros-Online-Lager in Pratteln besucht und Mängel festgestellt.
  • Ein Verfahren wurde eingeleitet und Auflagen zur Arbeitssicherheit gemacht, die die Migros umgesetzt hat.
  • Kritik gibt es nach wie vor am Bonusprogramm der Migros, auf das einige Angestellte finaziell angewiesen sind.

Migros ist eine der beliebtesten Firmen der Schweiz, sieht sich bei ihrer Tochtergesellschaft Migros Online aber mit wachsender Kritik konfrontiert, berichtet das Newsportal «Watson». Zwei kantonale Arbeitsinspektorate haben Verfahren eingeleitet, um die Arbeitsbedingungen zu überprüfen – und auch die Gewerkschaft Unia ist aktiv geworden.

In den Lagerhäusern von Migros Online werden täglich zahlreiche Bestellungen bearbeitet. Doch die Arbeitsprozesse waren angeblich nicht immer sicher für die Gesundheit der Mitarbeitenden. Einige Angestellte berichten, dass sie regelmässig Kisten mit einem Gewicht von bis zu 31 Kilo tragen mussten, was die gesetzliche Gewichtsgrenze überschreitet.

Migros reagiert auf Auflagen

Das Arbeitsinspektorat Basel-Landschaft führte im September 2024 eine Kontrolle im Lager Pratteln durch – und stellte zahlreiche Verstösse fest. Auch im Aargau wurde ein Verfahren wegen Mängeln im Arbeitssicherheitssystem eröffnet. Die Behörden machten diverse Auflagen zur Verbesserung, die bei Nichtbefolgung zu einer Strafanzeige führen könnten.

Ein Paketbote der Schweizerischen Post belädt ein Elektrofahrzeug in Ostermundigen.
Ein Paketbote der Schweizerischen Post belädt ein Elektrofahrzeug in Ostermundigen.
Archivbild: KEYSTONE

Migros hat auf die Auflagen reagiert und Massnahmen zur Reduktion der Gewichtsbelastung umgesetzt. Dazu gehört die Anpassung der Fördertechnik, sodass Kisten geschoben statt getragen werden können. Einige Mitarbeitende bestätigen die Verbesserungen, doch nicht alle Probleme sind gelöst.

Das interne Bonusprogramm von Migros Online steht ebenfalls in der Kritik. Mitarbeitende erhalten einen Mindestlohn von etwa 4400 Franken, können aber durch ein Leistungsprogramm zusätzliche Boni verdienen. Ein Familienvater berichtet, dass er auf diesen Bonus angewiesen ist und deshalb nie krankheitsbedingt fehlt, da der Bonus ab dem ersten Krankheitstag gekürzt wird.

Bonusprogramm mit Schattenseiten

Diese Regelungen führen dazu, dass viele Mitarbeitende auch krank zur Arbeit erscheinen. Das Bonussystem variiert je nach Abteilung, was für Unverständnis sorgt. Der Leistungsdruck ist in allen Abteilungen spürbar, und Mitarbeitende berichten von Ermahnungen bei kurzen Pausen.

Die Gewerkschaft Unia setzt sich für die Mitarbeitenden ein und führt Gespräche, um die nächsten Schritte zu definieren. Migros sieht jedoch keinen Handlungsbedarf für zusätzliche Gespräche mit der Unia, da diese nicht als Sozialpartner anerkannt wird. Auch beim Bonusprogramm zeigt sich das Unternehmen nicht verhandlungsbereit.

Einige Mitarbeitende betonen, dass der Bonus notwendig ist, um finanziell über die Runden zu kommen. Ohne ihn sei es kaum möglich, den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Der Redaktor hat diesen Artikel mithilfe von KI geschrieben.