Peking
Die Arbeitslosenquote in China ist offiziellen Angaben zufolge auf den tiefsten Stand seit rund 16 Jahren gesunken. Sie fiel Ende September auf 3,95 Prozent und damit erstmals seit 2001 unter die Marke von vier Prozent.
In den ersten neun Monate seien 10,97 Millionen neue Stellen geschaffen worden, teilte das Arbeitsministerium in Peking am Sonntag weiter mit. Das seien 300'000 mehr als im letzten Jahr.
Damit seien die Ziele der Regierung für dieses Jahr bereits erfüllt. Sie hatte rund elf Millionen neue Jobs und eine Arbeitslosenquote unter der Marke von 4,5 Prozent vorgegeben. Um soziale Unruhen in dem bevölkerungsreichen Land der Welt zu vermeiden, ist Stabilität am Arbeitsmarkt einer der Prioritäten der Regierung.
Druck hält an
Angesichts der Strukturreformen und des Umbaus der Wirtschaft warnte Arbeitsminister Yin Weimin aber vor anhaltenden Schwierigkeiten. Der Druck, Jobmöglichkeiten zu bieten, bleibe hoch. "Wir müssen 15 Millionen Stellen im Jahr schaffen", sagte Yin.
Dabei verwies er allein auf die mehr als acht Millionen Universitätsabsolventen die jedes Jahr auf den Arbeitsmarkt drängen. Probleme gebe es auch in Industriezweigen wie Stahl und Kohle, wo auch auf staatlichen Druck hin wegen Überproduktion Kapazitäten heruntergefahren werden.
Viele neue Jobs gingen dagegen auf die Internetwirtschaft und Firmengründungen zurück. Das Ministerium wolle deswegen Start-ups unterstützen.
Wanderarbeiter fallen aus der Statistik
Trotz des kräftig abgekühlten Wirtschaftswachstums liegt die offizielle Arbeitslosenquote in China seit Jahren bei knapp über vier Prozent - 2016 lag sie bei 4,02 Prozent. Experten geben allerdings zu bedenken, dass die offizielle Quote das Ausmass der Beschäftigung nicht genau widerspiegelt, da darin die Millionen Wanderarbeiter in der Volksrepublik nicht berücksichtigt werden.
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