Der in Japan inhaftierte Ex-Nissan-Chef Carlos Ghosn soll einen ungerechtfertigten Millionenbetrag aus einem Gemeinschaftsunternehmen von Nissan und Mitsubishi kassiert haben. Dies habe eine gemeinsame Untersuchung ergeben, teilten beide Konzerne am Freitag mit.
Ghosn soll ohne jegliche Absprache mit Nissan-Chef Hiroto Saikawa und Mitsubishi-Chef Osamu Masuko 7,8 Millionen Euro von dem niederländischen Joint-Venture bekommen haben. "Anderes verdächtiges, illegales Verhalten" habe man nicht feststellen können, erklärte Mitsubishi Motors in seiner Mitteilung.
Ghosn - einst die treibende Kraft hinter dem Auto-Bündnis von Renault, Nissan und Mitsubishi - sitzt seit dem 19. November in Japan in Untersuchungshaft. Der 64-Jährige soll seine Einkünfte zu niedrig angegeben haben. Zudem warfen die Strafverfolger Ghosn auch schweren Vertrauensbruch vor.
Ghosn kassiert die Hälfte
Die niederländische Tochter war 2017 gegründet worden, um die Synergieeffekte der Allianz von Nissan und Mitsubishi zu stärken. Zu diesem Zweck hätten beide Konzerne rund 15,6 Millionen Euro an die Tochter gezahlt. Ghosn habe von dem Geld "illegal zwischen April und November vergangenen Jahres etwa 7,82 Millionen Euro kassiert, erklärte Mitsubishi.
Basis hierfür soll eine zwischen Ghosn und einer unberechtigten Person getroffene Beschäftigungsvereinbarung für Ghosn als Direktor der Tochter gewesen sein. Ghosn und einige für Nissan arbeitende Manager hätten entsprechende Anweisungen erteilt. Die Direktoren Saikawa und Masuko hätten keine Entschädigungen erhalten.
Entlassung erneut abgelehnt
Eine Anklage wegen der neuen Anschuldigungen gibt es bislang nicht. Unterdessen hat Ghosns Anwalt erneut bei Gericht einen Antrag auf Freilassung auf Kaution eingereicht. Das Gericht hatte Ghosn schon zuvor eine Entlassung aus dem Gefängnis verweigert, einen Einspruch dagegen lehnte das Bezirksgericht erst am Donnerstag ab.
Bis zu einem Prozess könnten Monate vergehen. Einen Termin gibt es nicht. Dass Ghosn zuvor auf Kaution freikommt, gilt als wenig wahrscheinlich. Der Staatsanwaltschaft zufolge drohen Ghosn bis zu 15 Jahre Haft. Er selbst sagt, er sei "unrechtmässig angeklagt".
Einst wurde Ghosn dafür gefeiert, dass er Nissan vor der Pleite gerettet hat. Seit er festgenommen wurde, wankt die Auto-Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Inzwischen sucht auch Renault einen Nachfolger für Ghosn an der Konzernspitze, nachdem die Regierung in Paris, der grösste Anteilseigner bei Renault, bislang an dem Manager festgehalten hatte.
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