ZahlungsmittelBargeld verliert im Detailhandel langsam an Akzeptanz
SDA
30.10.2025 - 10:50
Die Akzeptanz von Bargeld als Zahlungsmittel im Detailhandel ist einer Umfrage zufolge gesunken. Archivbild)
Keystone
Die Schweizer Bevölkerung kann beim Einkauf und beim Restaurant-Besuch auch weiterhin grösstenteils zwischen der Bezahlung mit Bargeld und mit Zahlkarten und Bezahl-Apps wählen. Allerdings verliert das Bargeld im Detailhandel und im öffentlichen Verkehr an Akzeptanz.
Keystone-SDA
30.10.2025, 10:50
SDA
Insgesamt werde Bargeld im Detailhandel heute von weniger Unternehmen akzeptiert als 2023, stellt die Schweizerische Nationalbank (SNB) in ihrer am Donnerstag publizierten Zahlungsmittelumfrage 2025 fest. In ihrer letzten Umfrage hatte sich die Bargeldakzeptanz noch kaum verändert.
Die meisten Unternehmen akzeptierten aber nach wie vor die gängigen Vor-Ort-Zahlungsmittel Bargeld, Debitkarte, Kreditkarte und Bezahl-Apps, betont die SNB. Im Gastgewerbe liege die Bargeldakzeptanz dabei weiterhin bei über 95 Prozent.
Einschränkungen geplant
Weitere Einschränkungen der Bargeldakzeptanz in den nächsten zwei Jahren seien derweil nur vereinzelt geplant, heisst es in der Studie weiter. Deutlich häufiger als andere Unternehmen planten dabei die Betriebe des öffentlichen Verkehr Einschränkungen bei der Bargeldannahme.
Im öffentlichen Verkehr gehe es hauptsächlich darum, an Billetautomaten oder in Fahrzeugen keine Barzahlung mehr zu ermöglichen. Wichtigster Grund dafür seien die Kosten für den Bezug und den Rückschub von Bargeld.
Hohe Gebühren
Weiterhin wird das Bargeld von rund drei Viertel der Unternehmen aber als günstiger wahrgenommen als die bargeldlosen Zahlungsmittel: Viele Unternehmen erachteten die hohen Gebühren im bargeldlosen Zahlungsverkehr als problematisch. Weitere Kritikpunkte umfassten einen ungenügenden Kundendienst oder technische Störungen.
Derweil liegen die Versorgungs- und Annahmestellen für Bargeld gemäss der Umfrage für die meisten Unternehmen in einer «akzeptablen» Reichweite – im Durchschnitt war die nächste Stelle innert zehn Minuten erreichbar. Allerdings wurde die Versorgung und der Rückschub von Münzen als weniger zufriedenstellen empfunden als für Noten – dies vor allem wegen der damit verbundenen Gebühren und den eingeschränkten Öffnungszeiten dieser Stellen.
Noch schwach genutzte Instant-Zahlungen
Die SNB befragte die Unternehmen auch zu ihrer Nutzung der im Sommer 2024 eingeführten Instant-Zahlungen: Erst 12 Prozent der Unternehmen nutzen demnach diese Möglichkeit für ihre eigenen Zahlungen. Die übrigen Unternehmen gaben an, entweder noch nichts von Instant-Zahlungen gehört zu haben (26 Prozent) oder sie nicht zu nutzen (54 Prozent) – hauptsächlich, weil bei ihren Lieferanten noch kein Bedürfnis danach bestehe.
In ihrer dritten Zahlungsmittelumfrage bei Unternehmen befragte die SNB im Frühling 2025 rund 1900 Unternehmen. Ergänzend wurden rund 30 ausgewählte Detailhändler und Betriebe des öffentlichen Verkehrs mit hohen Marktanteilen zu spezifischen Themen befragt. Im vergangenen Frühling hatte die SNB bereits eine Zahlungsmittelumfrage bei Privatpersonen publiziert.
Mit Bus oder Bahn unterwegs zu sein wird teurer. Egal, ob Deutschlandticket, Einzel-, Mehrfahrten- oder Zeitkarten: Bei vielen Verkehrsbünden steigen die Preise ab Anfang nächsten Jahres im Schnitt um fünf bis sechs Prozent. Andern Orts wurden die Tickets schon teurer, zum Beispiel im Grossraum Leipzig-Halle.
Die Gründe dafür sind überall gleich: gestiegene Kosten bei Personal, Energie und Infrastruktur. Aber auch das Deutschlandticket spielt eine Rolle in der Preiserhöhung. Seit seiner Einführung führte das Ticket bundesweit zu weniger Einnahmen – oft kostet es nämlich weniger als die regionalen Monatskarten der Verkehrsunternehmen und -bünde. Bund und Länder wollen eigentlich für diese Einnahmeausfälle aufkommen, doch die Finanzierung ist weiterhin umstritten.
06.11.2025
Gewerbeverband erwartet verschlechterte Wirtschaftslage für KMU
Der Schweizerische Gewerbeverband erwartet für die KMU in den kommenden zwölf Monaten eine wirtschaftliche Verschlechterung oder eine Stagnation. Das zeigte das KMU-Barometer des Verbands.
Besonders belastend seien die Bürokratie, der Fachkräftemangel und die immer restriktivere Raumplanung, sagten Vertreter des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV) am Dienstag in Bern an einem Medienanlass. Eine weitere Sorge für das Gewerbe sei der fehlende Nachwuchs.
Der SGV stützte seine Erkenntnisse auf eine Umfrage, an welcher seine Kantonalsektionen teilnahmen.
04.11.2025
Weniger Haselnüsse aus Italien: Wird Nutella teurer?
Klimawandel und Wanzenbefall: Im Heimatland des Nuss-Nougat-Aufstrichs ist die Ernte so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Experten erwarten noch höhere Preise. Kommt die Rettung aus China?
01.11.2025
Dann lieber zu Fuss? ÖPNV-Ticketpreise steigen
Gewerbeverband erwartet verschlechterte Wirtschaftslage für KMU
Weniger Haselnüsse aus Italien: Wird Nutella teurer?