Der weltgrösste Schokoladeproduzent Barry Callebaut (BC) ist von der Corona-Krise zurückgebunden worden. In seinem dritten Geschäftsquartal 2019/20 von März bis Mai sank die verkaufte Menge deutlich.
Die Verkaufsmenge in Tonnen erreichte nach neun Monaten 1'569 Millionen, was gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 1,3 Prozent entspricht, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Nach den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 hatten die Wachstumsraten sowohl für das gesamte Verkaufsvolumen als auch für die Verkaufsmenge allein im Schokoladengeschäft noch bei über 5 Prozent gelegen.
Dann aber kam das dritte Quartal und mit ihm das Virus, das wegen der angeordneten Schliessungen von Restaurants, Hotels oder Konditoreien insbesondere den Geschäftsbereich Gourmet & Spezialitäten von BC in Mitleidenschaft zog. Die Verkaufsmenge ging in diesem Quartal insgesamt um 14,3 Prozent zurück.
Die Verkaufsmenge im Schokoladengeschäft allein minderte sich im dritten Quartal um 14,1 Prozent, was über neun Monate einen Wert von -1,4 Prozent ergab. Der vergleichbare globale Schokoladenmarkt stagnierte gemäss Branchenzahlen in dieser Zeit.
Der Umsatz reduzierte sich auf die gesamten neun Monate gesehen mit einem Minus von 4,4 Prozent auf 5,24 Milliarden Franken gar noch deutlicher. In Lokalwährungen ergab sich hingegen eine knappe Zunahme um 0,4 Prozent.
Mit Blick auf das Gesamtjahr zeigt sich BC vorsichtig. Die Covid-Pandemie sei ein grosses unvorhergesehenes Ereignis, das sich negativ auf das Geschäftsjahr 2019/20 auswirken werde, heisst es. Allerdings sah das Unternehmen im Juni begleitet von den Lockerungsmassnehmen eine «allmähliche Erholung der Verkaufsmengen». Diese frühen Anzeichen einer Erholung seien sowohl im Geschäft mit Industriekunden als auch im Gourmet & Spezialitäten-Geschäft sichtbar, wenn auch in unterschiedlichem Tempo.
Auf mittlere Sicht demonstriert BC Zuversicht und erhöht die bisher geltenden Ziele. Für die Dreijahresperiode ab dem Geschäftsjahr 2020/21 gilt neu ein Ziel für die Steigerung der Verkaufsmenge von jährlich 5 bis 7 Prozent, davor wurde noch ein Wert zwischen 4 und 6 Prozent angestrebt. Weiterhin soll der EBIT stärker zulegen als das Volumenwachstum in Lokalwährungen.
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