NahrungsmittelBarry Callebaut übertrifft trotz Gewinnrückgang die Erwartungen
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10.4.2024 - 07:24
Barry Callebaut hat im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres (per Ende Februar 2024) mehr Schokolade verkauft. Damit trotzte das Unternehmen dem Schokoladenmarkt, der insgesamt weniger absetzte. Der Gewinn tauchte allerdings. (Archivbild)
Keystone
Barry Callebaut (BC) hat im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres, von September 2023 bis Februar 2024, mehr Schokolade verkauft. Damit trotzte das Unternehmen dem insgesamt rückläufigen Markt.
Keystone-SDA, tv
10.04.2024, 07:24
10.04.2024, 08:29
SDA
Nach dem Verkaufsplus von 0,4 Prozent im ersten Quartal erhöhte sich die Verkaufsmenge im zweiten Jahresviertel um 1,0 Prozent. So ergab sich insgesamt im Halbjahr ein Anstieg von 0,7 Prozent. Konkret verkaufte Barry Callebaut 1,14 Millionen Tonnen Schokolade, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Dabei legte der Bereich Global Chocolate um 1,0 Prozent zu, wozu laut Mitteilung fast alle Regionen beigetragen haben. Der Gesamtmarkt für Schokoladen-Süsswaren nahm derweil in der gleichen Zeit um 2,0 Prozent ab, wie das Unternehmen mit Bezug auf das Marktanalysehaus Nielsen schreibt.
In Zeiten der hohen Inflation greifen die Konsumenten vermehrt zu günstigeren Eigenmarken, statt teurer Markenschokolade. Das kam Barry als Produzent für Dritte zugute.
Der Bereich Global Cocoa hingegen, das Kakaohandelsgeschäft, verlor 0,7 Prozent an Volumen.
Preiserhöhungen führen zu mehr Umsatz
Beim Umsatz legte BC um 11,1 Prozent auf 4,64 Milliarden Franken zu. Dies war vor allem dank höheren Preisen der Fall. Denn Barry Callebaut kann Preisänderungen – zum Beispiel für Rohstoffe wie Kakao oder für Energie und Transporte – grösstenteils an die Industriekunden weitergeben.
Und der Preis für Kakaobohnen stieg in der Berichtsperiode laut Mitteilung im Schnitt um 81 Prozent. Im Gegenzug drückte der starke Schweizer Franken auf den Umsatz. In Lokalwährung wäre dieser gar um 19,6 Prozent gestiegen, wie es heisst.
Tieferer Gewinn
Die Profitabilität nahm derweil ab. Denn beim wiederkehrenden Betriebsgewinn (EBIT) resultierte mit 339,4 Millionen Franken ein Minus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. Dort rechnet das Unternehmen Effekte wie etwa die Kosten für das Sparprogramm BC Next Level heraus. Inklusive dieser Zusatzkosten läge der EBIT gar um knapp 50 Prozent unter Vorjahr.
Unter dem Strich verblieb ein um 7,9 Prozent geringerer wiederkehrender Reingewinn von 215,8 Millionen. Auf unbereinigter Basis tauchte der Gewinn um zwei Drittel auf 76,8 Millionen Franken.
Trotz des Minus auf der Gewinnseite übertraf BC mit den vorgelegten Zahlen die Erwartungen der Analysten gemäss AWP-Konsens auf allen Ebenen. Diese hatten beim Verkaufsvolumen mit einem Minus gerechnet und waren auch für den Umsatz, den wiederkehrenden EBIT und Reingewinn von tieferen Zahlen ausgegangen.
Für den Rest des Geschäftsjahres, das noch bis August dauert, erwartet das Management nun wie bereits zuvor angekündigt ein gleichbleibendes Volumen wie im Jahr davor (2022/23: 2,28 Millionen Tonnen). Der EBIT dürfte nach Einschätzung des Unternehmens auf wiederkehrender Basis konstant bleiben (2022/23: 659,4 Millionen Franken).
Sparprogramm auf Kurs
Das Management von Barry Callebaut hat dem Unternehmen vergangenes Jahr ein striktes Sparprogramm auferlegt. Unter anderem sollen Prozesse standardisiert und Doppelarbeiten vermieden werden, damit das Unternehmen später jährlich 250 Millionen Kosten sparen kann. Damit geht auch ein grosser Stellenabbau einher: 2500 Arbeitsplätze oder jede fünfte Stelle wird abgebaut.
Man sei mit dem Programm «unverändert auf Kurs», wird Firmenchef Peter Feld in der Mitteilung zitiert. «Wir sind derzeit in Gesprächen mit unseren Sozialpartnern über die Umsetzung der wichtigsten Massnahmen und haben uns dazu verpflichtet, alle Mitarbeitenden zu unterstützen, die von unseren Plänen betroffen sein könnten», so Feld.
Wie viele Stellen in der Schweiz gestrichen werden, ist nach wie vor unklar. Da sich hierzulande aber die Verwaltung befindet und BC verschiedene Aufgaben zentralisieren möchte, dürfte die Schweiz wohl beim Abbau glimpflich davonkommen.
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