Deutsche Landwirte protestieren am Dienstag in Berlin mit ihren Traktoren gegen die Agrarpolitik der Regierung.
Source:KEYSTONE/EPA/OMER MESSINGER
Mehrere tausend Bauern aus ganz Deutschland haben in Berlin am Dienstag ihrem Ärger über die Agrarpolitik der Regierung Luft gemacht. Sie protestierten gegen schärfere Vorgaben zum Insekten- und Umweltschutz und weitere Düngebeschränkungen zum Schutz des Grundwassers.
«Wir fordern einen Stopp der Agrarpakete und kein Weiter so», sagte Brandenburgs Landesbauernpräsident Henrik Wendorff vor dem Brandenburger Tor. Zu der Kundgebung waren nach Angaben der Veranstalter 5600 Traktoren in die Hauptstadt gerollt.
Umweltministerin Svenja Schulze warb vor den demonstrierenden Bauern für klare Regeln zum Schutz von Grundwasser und Insekten – und wurde dafür ausgebuht. Sie wolle, dass Landwirte «Teil der Lösung» seien und setze darauf, dass auch die Bauern ein Interesse daran hätten, dass es in Zukunft noch sauberes Wasser und Bestäuber gebe. «Aber wir brauchen auch klare Regeln», betonte sie.
Gegen «negative Stimmungsmache»
Zu der Aktion hatte die Initiative «Land schafft Verbindung» aufgerufen, in der sich Zehntausende Bauern zusammengetan haben. Mitte November gab es schon Aktionen in Hamburg, im Oktober fuhren Bauern in mehrere Städte, allein 6000 nach Bonn. Die Bauern warnen vor einer Existenzgefährdung von Betrieben. Sie fordern von der Politik eine stärkere Einbeziehung bei neuen Umweltauflagen und wehren sich gegen «negative Stimmungsmache» gegen ihre Branche.
Die deutsche Agrarministerin Julia Klöckner mahnte mehr Verständnis für die Lage der Landwirte an. «Sie haben es satt, aus städtischer Perspektive belehrt zu werden, wie Landwirtschaft auszusehen hat», sagte sie in der Etatdebatte im Bundestag, die parallel zur Demo im nahen Reichstagsgebäude stattfand.
Klöckner betonte zugleich, strengere Düngeregeln müssten umgesetzt werden, um EU-Strafzahlungen wegen zu viel Nitrats im Grundwasser zu verhindern. Neue Methoden im Umgang mit Gülle würden auch gefördert.
SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch sagte, das EU-Subventionssystem müsse von Masse auf Klasse umgestellt werden. Der Fraktionschef der oppositionellen Grünen, Anton Hofreiter, warf den demonstrierenden Bauern vor, einen «falschen Ansatz» zu verfolgen. «So etwas wie das Artensterben oder die Verschmutzung des Grundwassers gehen nicht weg, indem man es ignoriert», sagte er RTL/N-TV am Dienstag. «Noch weniger Naturschutz machen, noch mehr Dünger ausbringen, das ist nicht die richtige Antwort.»
Seine Parteikollegin Renate Künast kritisierte, nach jahrelanger Untätigkeit beim Umwelt- und Tierschutz kämen nun Regeln «wie eine Tsunami-Welle» auf die Bauern zu.
Mit Bus oder Bahn unterwegs zu sein wird teurer. Egal, ob Deutschlandticket, Einzel-, Mehrfahrten- oder Zeitkarten: Bei vielen Verkehrsbünden steigen die Preise ab Anfang nächsten Jahres im Schnitt um fünf bis sechs Prozent. Andern Orts wurden die Tickets schon teurer, zum Beispiel im Grossraum Leipzig-Halle.
Die Gründe dafür sind überall gleich: gestiegene Kosten bei Personal, Energie und Infrastruktur. Aber auch das Deutschlandticket spielt eine Rolle in der Preiserhöhung. Seit seiner Einführung führte das Ticket bundesweit zu weniger Einnahmen – oft kostet es nämlich weniger als die regionalen Monatskarten der Verkehrsunternehmen und -bünde. Bund und Länder wollen eigentlich für diese Einnahmeausfälle aufkommen, doch die Finanzierung ist weiterhin umstritten.
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Besonders belastend seien die Bürokratie, der Fachkräftemangel und die immer restriktivere Raumplanung, sagten Vertreter des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV) am Dienstag in Bern an einem Medienanlass. Eine weitere Sorge für das Gewerbe sei der fehlende Nachwuchs.
Der SGV stützte seine Erkenntnisse auf eine Umfrage, an welcher seine Kantonalsektionen teilnahmen.
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