BahnunfallBauzug bei Thun entgleist – Vierter Unfall in der Schweiz im Juni
zc, sda
22.6.2022 - 15:55
Zum vierten Mal innert drei Wochen ist es in der Schweiz zu einem Unfall mit einem Bauzug gekommen. Beim Bahnhof Heimberg BE entgleiste am Mittwochvormittag ein Wagen eines vierteiligen Bauzugs der BLS.
zc, sda
22.06.2022, 15:55
SDA
Personen wurden keine verletzt, wie BLS-Sprecherin Tamara Traxler gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Es habe aber Schäden an der Infrastruktur gegeben, namentlich an Fahrleitungsmasten und Weichen.
Der Unfall ereignete sich kurz nach 10 Uhr. Die BLS-Intervention sei vor Ort, erklärte Traxler, ebenso Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehr. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) gehe der Unfalluntersuche nach.
Die Strecke zwischen Thun und Oberdiessbach ist einstweilen unterbrochen. Es verkehren Bahnersatz-Busse. Die Beeinträchtigung im Bahnverkehr dürfte mindestens bis diesen Freitag andauern.
Unfallserie im Juni
Es handelt sich bereits um den vierten Unfall mit Bauzügen im laufenden Monat. Am 2. Juni war in Zollikofen BE eine Lokomotive auf einen stehenden Bauzug aufgefahren. Dabei wurde der Lokführer leicht verletzt. Am gleichen Tag stiessen im Bahnhof Henggart ZH ein Personenzug mit einem Bauzug seitlich zusammen. Verletzt wurde niemand.
Auch beim dritten Unfall am 16. Juni im Berner Oberland kamen keine Personen zu Schaden. Zwischen Spiez und Interlaken BE war am frühen Morgen ein Bauzug entgleist.
Zufall?
Ein Sprecher des Bundesamts für Verkehr sagte vor einer Woche in der Fernsehsendung «Schweiz aktuell» von SRF, man könne die Unfälle nicht unbedingt vergleichen. Die Ursache könne in jedem Fall eine andere sein. Die Häufung von Unfällen in den letzten Wochen könne auch Zufall sein.
Klar sei aber, dass die Sicherheit auf Baustellen im Schweizer Schienennetz ungenügend sei. «Wir müssen mehr Anstrengungen unternehmen. Das wissen die Bahnunternehmen.»
Zu bedenken sei, dass in den meisten anderen europäischen Ländern eine Strecke bei Bauarbeiten einfach gesperrt werden könne. In der Schweiz sei das nicht möglich. Das bringe zusätzliche Risiken.
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