Wird Anstossen teurer? In Deutschland erhöhen aktuell viele Brauereien ihre Preise. (Symbolbild)
Keystone
Sechs der zehn meistgetrunkenen Biermarken sind aktuell oder in den kommenden Monaten von Preiserhöhungen der Grossbrauereien betroffen. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse des Getränkemarktfachmagazins «Inside».
Keystone-SDA
17.10.2025, 09:48
SDA
Neben mehreren Grossbrauern erhöhten auch viele kleine Brauereien ihre Preise. Allerdings müsse sich erst noch zeigen, in welchem Umfang die Abnehmer der Brauereien Preiserhöhungen hinnehmen und an die Konsumenten weitergeben.
Angesichts der grossen Überkapazitäten in der deutschen Braubranche habe der Handel leichtes Spiel, Bier zu möglichst günstigen Konditionen einzukaufen, sagte «Inside»-Herausgeber Niklas Other der deutschen Nachrichtenagentur DPA.
Zudem biete der Handel die beliebteste Biersorte Pils häufig zu Aktionspreisen deutlich unter den Standardpreisen an. Die Konsumenten könnten damit nach wie vor Bier im Handel zu Preisen wie schon vor Jahrzehnten kaufen.
Bars spüren Alkoholflaute
Nicht nur der Handel, auch die Gastronomie sei in vielen Fällen mit Preiserhöhungen bei Bier konfrontiert. «Der Bierabsatz ist tatsächlich stark wie nie unter Druck», betonte Other.
Gerade in der Gastronomie werde weniger Bier getrunken, auf Geselligkeit werde derzeit offenbar nicht so viel Wert gelegt. «Hinzu kommt Demografie: Die Älteren trinken weniger.» Die Abkehr vom Alkohol treffe andere Warengattungen wie Spirituosen oder Wein noch härter.
Auch Cola wird teurer
Aktuell würden ebenfalls alkoholfreie Getränke in Deutschland teurer. Other verweist auf den Marktführer Coca-Cola, der zum 1. September an der Preisschraube drehte.
Nach Angaben des Konzerns liegen die Preiserhöhungen gegenüber den Kunden im Handel und im Ausserhausmarkt im Schnitt aller Produkte und Packungen im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Laut «Inside» haben viele weitere Markenhersteller ihre Kostensteigerungen ebenfalls weitergereicht.
Bei alkoholfreien Getränken spielten die Eigenmarken des Handels eine grössere Rolle. Hier habe der Lebensmittelhandel in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Preissteigerungen umgesetzt. «Mit absurden Folgen: Teilweise sind Markenartikel in der Aktion günstiger als die Eigenmarken bei Aldi, Lidl & Co.»
Mit Bus oder Bahn unterwegs zu sein wird teurer. Egal, ob Deutschlandticket, Einzel-, Mehrfahrten- oder Zeitkarten: Bei vielen Verkehrsbünden steigen die Preise ab Anfang nächsten Jahres im Schnitt um fünf bis sechs Prozent. Andern Orts wurden die Tickets schon teurer, zum Beispiel im Grossraum Leipzig-Halle.
Die Gründe dafür sind überall gleich: gestiegene Kosten bei Personal, Energie und Infrastruktur. Aber auch das Deutschlandticket spielt eine Rolle in der Preiserhöhung. Seit seiner Einführung führte das Ticket bundesweit zu weniger Einnahmen – oft kostet es nämlich weniger als die regionalen Monatskarten der Verkehrsunternehmen und -bünde. Bund und Länder wollen eigentlich für diese Einnahmeausfälle aufkommen, doch die Finanzierung ist weiterhin umstritten.
06.11.2025
Gewerbeverband erwartet verschlechterte Wirtschaftslage für KMU
Der Schweizerische Gewerbeverband erwartet für die KMU in den kommenden zwölf Monaten eine wirtschaftliche Verschlechterung oder eine Stagnation. Das zeigte das KMU-Barometer des Verbands.
Besonders belastend seien die Bürokratie, der Fachkräftemangel und die immer restriktivere Raumplanung, sagten Vertreter des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV) am Dienstag in Bern an einem Medienanlass. Eine weitere Sorge für das Gewerbe sei der fehlende Nachwuchs.
Der SGV stützte seine Erkenntnisse auf eine Umfrage, an welcher seine Kantonalsektionen teilnahmen.
04.11.2025
Weniger Haselnüsse aus Italien: Wird Nutella teurer?
Klimawandel und Wanzenbefall: Im Heimatland des Nuss-Nougat-Aufstrichs ist die Ernte so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Experten erwarten noch höhere Preise. Kommt die Rettung aus China?
01.11.2025
Dann lieber zu Fuss? ÖPNV-Ticketpreise steigen
Gewerbeverband erwartet verschlechterte Wirtschaftslage für KMU
Weniger Haselnüsse aus Italien: Wird Nutella teurer?