BankenBLKB-Chefs kündigen nach Radicant-Misserfolg Abgang an
SDA
3.7.2025 - 07:32
Die Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) muss mehr als 100 Millionen Franken auf ihre Neobank-Tochter Radicant abschreiben. Gleichzeitig haben auch die Chefs ihren Rücktritt angekündigt. (Archivbild)
Keystone
Knall bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB): Sie nimmt bei der Tochter Radicant einen gewaltigen Abschreiber vor. Gleichzeitig kündigen BLKB-CEO John Häfelfinger, Bankratspräsident Thomas Schneider und Radicant-VRP Marco Primavesi ihre Abgänge an.
Keystone-SDA
03.07.2025, 07:32
03.07.2025, 08:32
SDA
Die BLKB nehme Wertberichtigungen in der Höhe von 105,5 Millionen Franken auf ihrer Beteiligung an der Radicant Holding AG vor, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Wesentlich für die Anpassungen seien unvorhergesehene Problemstellungen bei der Integration des Treuhandgeschäfts der Radicant Business Services sowie eine zu hohe Kostenbasis.
Es sei zu Verzögerungen bei der Integration gekommen. Die unvorhergesehenen Probleme hätten sich unter anderem in tieferen Kundenzahlen, geringeren Erträgen und höheren Kosten im Treuhandgeschäft niederschlagen. Die Erwartungen an den Beitrag des physischen Treuhandgeschäfts zum Wachstum von Radicant hätten sich nicht erfüllt, und auch geplante Synergien zwischen der Radicant Bank der Radicant Business Services liessen sich nicht wie vorgesehen realisieren.
Gewinnschwelle neu 2029
Die BLKB halte zwar an dem strategischen Investment fest, bewerte die Beteiligung an Radicant aufgrund der aktuellen Situation aber neu und plane «einschneidende» Massnahmen, heisst es weiter. Es kommt jetzt zu einem umfangreichen Kostenreduktions- und Effizienzprogramm, welches aber nicht genauer beziffert wird.
Ausserdem gibt es Änderungen in der Governance und in der geschäftlichen Ausrichtung der Radicant-Gesellschaften. Radicant gehe neu davon aus, die Gewinnschwelle erst 2029 zu erreichen. Bislang war es das Ziel, dies im Zeitraum 2027/2028 zu schaffen.
Die Wertberichtigungen werden den Angaben zufolge mit der Auflösung von Reserven für allgemeine Bankrisiken teilweise kompensiert. Auf Konzernebene rechnet die BLKB daher mit einem Halbjahresresultat auf Vorjahresniveau. Auch die Gesamtkapitalquote der Kantonalbank werde nahezu unverändert bleiben.
Auch den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte sie derweil und geht weiterhin von einem mit dem Vorjahr vergleichbaren operativen Geschäftsgang aus sowie gleichbleibenden Ausschüttungen. Das Institut will am 17. Juli über das Halbjahr 2025 berichten.
Weiterhin Diversifikation mittels Digitalbank
Die Digitalbank soll der BLKB bei Retail- und sogenannten wohlhabenden «Affluent-Kundinnen und -Kunden» helfen: Die Radicant Bank soll sich mit ihrem Angebot auf Privatkundinnen und -kunden sowie auf KMU im Banking, bei Finanzanlagen und in der Administration fokussieren. Mit Vertriebspartnerschaften und Kooperationen mit Unternehmen soll das Kundenwachstum beschleunigt werden.
Der Radicant-Verwaltungsrat wird um Matthias Kottmann, Leiter Geschäftsbereich Private Vermögens- und Finanzberatung bei der BLKB, ergänzt. Radicant-Präsident Marco Primavesi wird dagegen sein Amt voraussichtlich Ende 2025 abgeben.
Auch die Chefs der Muttergesellschaft nehmen ihren Hut: In seinem neunten Jahr als Leiter der Geschäftsleitung werde CEO Häfelfinger die BLKB per Ende März 2026 verlassen. Der Prozess zur Neubesetzung soll noch im Sommer 2025 gestartet werden.
Auch Thomas Schneider, der seit August 2018 als Präsident des Bankrats amtiert, habe sich entschieden, sein Amt per Mitte 2026 zur Verfügung zu stellen.
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