Die Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China drückt die Kurse an der Schweizer Börse wie auch an den anderen wichtigen Aktienmärkten stark ins Minus. US-Präsident Trump hatte am Vortag neue Strafzölle gegen China ab Anfang September angekündigt.
Die Ankündigung weiterer US-Zölle auf Waren aus China habe die Anleger gänzlich überrascht, kommentierte ein Händler. «Was den Anlegern aber am meisten Kopfschmerzen bereitet, ist Trumps Unberechenbarkeit», so ein weiterer Markteilnehmer. Der hiesige Markt muss nach dem gestrigen Nationalfeiertag ausserdem die Zinssenkung der US-Notenbank Fed vom Mittwochabend verarbeiten. Die Investoren hatten sich dabei klarere Lockerungs-Signale gewünscht, allerdings hatten die europäischen Börsen am Donnerstag gelassen darauf reagiert.
Der Schweizer Leitindex SMI notiert am Freitagmorgen gegen 9.45 um 1,1 Prozent im Minus bei 9,806,3 Punkten. Noch stärker auf Talfahrt ist der deutschen Leitindex Dax (-2,3 Prozent), wo unter anderem die Autohersteller stark nachgeben, wie auch der französische CAC 40 (-2,5 Prozent). In den USA hatte der Dow Jones-Index am Vorabend gut 1 Prozent nachgegeben.
Besonders heftige Kursverluste erleiden hierzulande die Aktien der Uhren- und Luxusgütehersteller. Für Swatch (Aktie -5,5 Prozent) aber auch Richemont (-3,6 Prozent) zählt China zu den wichtigsten Absatzmärkten, entsprechend reagieren deren Aktienkurse jeweils sehr sensibel auf Nachrichten aus der Region.
Starke Verluste erleiden aber auch die Grossbankenwerte UBS (-3,0 Prozent) und CS (-5,2 Prozent. Für eine gewisse Stabilisierung sorgen dagegen die als defensiv geltenden Börsenschwergewichte: Nestlé geben mit -0,3 Prozent unter dem Durchschnitt nach, während bei den Pharmatiteln Novartis 0,4 Prozent verlieren und Roche gar 0,1 Prozent im Plus stehen.
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
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