Grossbritannien Britischer Handel mit Japan bricht trotz Brexit-Handelspakt ein

SDA

27.11.2022 - 13:51

Die britische Ex-Premierminister Liz Truss hatte im Jahr 2020 als Handelsministerin den Deal mit Japan unterzeichnet. (Archivbild)
Die britische Ex-Premierminister Liz Truss hatte im Jahr 2020 als Handelsministerin den Deal mit Japan unterzeichnet. (Archivbild)
Keystone

Trotz eines Handelspakts mit dem asiatischen Land ist der Handel zwischen Grossbritannien und Japan nach dem Brexit eingebrochen. Das geht aus offiziellen Zahlen des Handelsministeriums hervor.

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Demnach ging das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern von 28,8 Milliarden Pfund im Jahr 2019 auf 24,9 Milliarden in 2020 und 23,7 Milliarden Pfund (27,1 Mrd. Fr.) im vergangenen Jahr zurückgegangen ist, wie der «Observer» am Sonntag analysierte.

Grossbritannien ist 2020 aus der Europäischen Union ausgetreten und hat noch im gleichen Jahr einen Handelspakt mit Japan unterzeichnet. Der Deal, den Ex-Premierministerin Liz Truss damals als Handelsministerin unterschrieb, wurde als «Meilenstein für Grossbritannien» gefeiert, der den Handel massiv ankurbeln sollte.

Der Handelsbeauftragte der oppositionellen Labour-Partei, Nick Thomas-Symonds, sagte dem aktuellen Bericht zufolge: «Der sinkende Handel mit Japan ist ein unwiderlegbarer Beweis dafür, dass die Regierung nicht im Sinne britischer Exporteure handelt.»

Eine Expertin von der Sussex University Business School, Minako Morita-Jaeger, wies im «Observer» darauf hin, dass sich der Handel Japans mit Grossbritannien deutlich schlechter entwickelt hat als jener mit der Europäischen Union oder vielen anderen Ländern.

Ein Sprecher des britischen Handelsministeriums verteidigte den Handelspakt dennoch und verwies auf erwartete Vorteile in der Zukunft. Der weltweite Handel sei in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie und andere Faktoren belastet gewesen.

Für die Brexit-Befürworter sind die Handelsverträge ein wunder Punkt: Auch an einem mit Australien ausgehandelten Pakt gibt es Kritik, selbst ein Kabinettsmitglied räumte Schwächen ein. Der ersehnte Handelsvertrag mit den USA ist in weite Ferne gerückt.