ErbschaftssteuerBundesrat: Juso-Initiative könnte Vermögende zu Wegzug veranlassen
SDA
13.10.2025 - 19:31
Bundespräsidentin und Finanzministerin Karin Keller-Sutter legt vor den Medien dar, weshalb Bundesrat und Parlament die Juso-Volksinitiative für eine Zukunft ablehnen.
Keystone
Der Bundesrat empfiehlt ein Nein zu der von den Juso geforderten nationalen Erbschaftssteuer auf Nachlässen von über 50 Millionen Franken. Eine solche Steuer könnte die Steuereinnahmen insgesamt drücken, weil viele Vermögende die Schweiz verlassen dürften.
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13.10.2025, 19:31
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Der Bundesrat lehnt die Juso-Initiative für eine nationale Erbschaftssteuer auf Vermögen über 50 Millionen Franken ab.
Es wird befürchtet, dass Reiche die Schweiz verlassen könnten.
Dadurch würden nicht nur Erbschafts-, sondern auch Einkommens- und Vermögenssteuern sowie Arbeitsplätze verloren gehen.
Die Juso fordern mit ihrer Volksinitiative «Für eine soziale Klimapolitik - steuerlich gerecht finanziert (Initiative für eine Zukunft)» eine Besteuerung von 50 Prozent auf Nachlässen und Schenkungen von Einzelpersonen von mehr als 50 Millionen Franken. Die ersten 50 Millionen wären dabei steuerfrei.
Bund und Kantone müssten diese Einnahmen für die Bekämpfung der Klimaerwärmung verwenden. Die Kantone dürften dabei die heute erhobenen Erbschaftssteuern beibehalten. Über die Initiative für eine Zukunft abgestimmt wird am 30. November. Bundesrat und Parlament empfehlen, ein Nein einzulegen.
Die Attraktivität der Schweiz würde mit der Steuer stark reduziert für Vermögende, sagte Finanzministerin Karin Keller-Sutter am Montag in Bern vor den Medien. Die Eidgenössische Steuerverwaltung schätze, dass rund 2500 Steuerpflichtige betroffen wären und das Potenzial der neuen Steuer bei über 4 Milliarden Franken läge.
Mit der neuen Steuer wäre die Schweiz für Menschen mit Vermögen weniger attraktiv, argumentiert der Bundesrat. Zögen die Reichsten weg, gebe es nicht nur weniger Erbschaftssteuern, sondern auch weniger Einkommens- und Vermögenssteuern. Ebenso gefährde die Steuer Arbeitsplätze, weil Unternehmen ins Ausland abwandern könnten.
Der Bundesrat verweist zudem auf die heutige Klimapolitik. Der Bund stelle pro Jahr zwei Milliarden Franken an Fördergeldern zur Verfügung. Auch schaffe die von den Juso verlangte Steuer keine Anreize für klimafreundliches Verhalten.
Erbschaftssteuer würde Firmen gefährden und Steuerzahler vertreiben
Die Juso-Initiative für eine nationale Steuer auf Nachlässen in Höhe von über 50 Millionen Franken würde starke Steuerzahler vertreiben und Familienunternehmen gefährden. Mit diesen Argumenten tritt ein bürgerliches Komitee dagegen an.