VersicherungenChina übernimmt Kontrolle bei Versicherungsriesen Anbang
SDA
23.2.2018 - 09:55
Chinas Behörden greifen beim angeschlagenen Versicherungsriesen Anbang durch. Die Behörde wird für mindestens ein Jahr die Kontrolle beim drittgrössten Versicherer des Landes übernehmen.
Zudem werde gegen den im vergangenen Sommer abgetretenen Firmenchef Wu Xiaohui wegen des Verdachts auf "Wirtschaftsverbrechen"ermittelt, teilte die staatliche Versicherungsaufsicht CIRC am Freitag mit. Bei der Massnahme handle es sich nicht um eine Verstaatlichung. Die Übernahme der Geschäftsführung soll laut CIRC sicherstellen, dass Kunden vor "rechtswidrigen Praktiken"geschützt werden.
Anbang habe möglicherweise gegen Regeln verstossen, die die Zahlungsfähigkeit des Konzerns und Rückzahlung von Schulden gefährden könnten. Wu Xiaohui werde beschuldigt, die "Gelder anderer" genommen und "unsachgemäss" verwendet zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft in Shanghai mit.
Einkaufstour im Ausland
Die Anbang-Gruppe, die 2004 in der ostchinesischen Stadt Ningbo als Autoversicherer gegründet wurde und seitdem mit Vermögenswerten von über 300 Milliarden Dollar rasant gewachsen ist, steht schon länger wegen seiner undurchsichtigen Finanzen und Firmenstruktur in der Kritik.
So berichtete das bekannte chinesische Wirtschaftsmagazin "Caixin" vor Monaten, dass der Konzern Versicherungsprämien seiner Kunden illegal für Zukäufe im Ausland genutzt habe. Eine Anschuldigung, die Anbang zurückwies.
Seit 2014 befindet sich das Versicherungsunternehmen auf einer beispiellosen Einkaufstour im Ausland, wo es seitdem über 15 Milliarden Dollar für Übernahmen ausgab. Darunter auch 1,9 Milliarden Dollar für das legendäre Waldorf Astoria Hotel in New York. Zwischenzeitlich galt der Konzern auch als Interessent für die HSH Nordbank.
Lange schaute die Regierung in Peking bereitwillig solchen Kauforgien chinesischer Konzerne im Ausland zu und pumpte in einigen Fällen über die Staatsbanken sogar neue Milliarden nach. Doch damit ist nun Schluss. Peking will, dass sich die heimischen Firmen bei Übernahmen auf ausländische Hochtechnologie konzentrieren, womit die industrielle Modernisierung des Landes vorangetrieben werden soll.
Kein Geld mehr
Konzernen, die sich in erster Linie für Immobilien und Finanzbeteiligungen interessieren, wird dagegen rigoros der Geldhahn zugedreht. Auch die zuvor oft laschen Kontrollen der Finanzaufsicht wurden deutlich verschärft.
In schwierige Fahrwasser geraten ist nicht nur Anbang, sondern auch der Immobiliengigant Wanda, der sich zur Begleichung seiner hohen Verbindlichkeiten von zahlreichen Einkaufszentren und Vergnügungsparks trennen musste.
Düster sieht es auch beim Mischkonzern HNA aus, der in den vergangenen drei Jahren weltweit Unternehmensanteile im Wert von mehr als 30 Milliarden Euro kaufte. In der Schweiz schluckte der Konzern etwa den Flugzeugcaterer Gategroup sowie den Flugzeug- und Flughafendienstleister Swissport. Zudem hält HNA einen Anteil an der Deutschen Bank und an der Hotelkette Hilton.
Am defizitären Lokalflughafen Frankfurt-Hahn sicherte sich HNA-Chef Chen Feng für 15 Millionen Euro 82,5 Prozent. Nun wird jedoch immer deutlicher, dass sich das Unternehmen von der südchinesischen Tropeninsel Hainan ebenfalls übernommen hat.
Inzwischen sind mindestens sieben Beteiligungen von HNA an der Hongkonger Börse vom Handel ausgesetzt. Auch Fluglinien, die zum Konzern gehören, konnten Gebühren für geleaste Maschinen nicht pünktlich begleichen. Und dann machten auch noch Berichte von einem Liquiditätsengpass die Runde. Laut der Finanzagentur Bloomberg muss der Konzern allein bis Ende März rund zehn Milliarden Dollar an Schulden begleichen.
An diesem Christbaum hätte sogar Bundesrat Alain Berset Freude
Anderthalb Millionen Weihnachtsbäume landen jedes Jahr im Abfall. Immer öfter setzen Schweizer*innen deshalb auf nachhaltigere Alternativen. blue News-Redaktor Bruno Bötschi hat drei von ihnen getestet.
14.12.2021
EMS-Training: Vier Tafeln Schoggi in 25 Minuten
Definierter und fitter in nur 25 Minuten. Das soll dank dem sogenannten Elektrostimulations-Muskeltraining, kurz EMS, möglich sein. blue News-Redaktor Bruno Bötschi hat es ausprobiert.
31.08.2021
Israelische Medien: Hamas-Führer Sinwar im Gazastreifen getötet
Sinwar galt als Drahtzieher des Massakers der radikal-islamischen Organisation am 07. Oktober 2023 in Israel, bei dem etwa 1200 Menschen getötet und weitere rund 250 als Geiseln verschleppt worden waren.
17.10.2024
An diesem Christbaum hätte sogar Bundesrat Alain Berset Freude
EMS-Training: Vier Tafeln Schoggi in 25 Minuten
Israelische Medien: Hamas-Führer Sinwar im Gazastreifen getötet