China Chinas Aussenhandel wächst schneller

SDA

7.9.2020 - 09:15

Chinas Exporte sind im August schneller als erwartet gestiegen. (Archiv)
Chinas Exporte sind im August schneller als erwartet gestiegen. (Archiv)
Source: KEYSTONE/AP

Nach dem drastischen Einbruch im Zuge der Corona-Pandemie sind die chinesischen Exporte im August so stark gestiegen wie seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr.

Sie wuchsen um 9,5 Prozent zum Vorjahresmonat, wie aus den am Montag veröffentlichten amtlichen Daten hervorgeht. Das war nicht nur der dritte Zuwachs in Folge, sondern zugleich der kräftigste seit März 2019. Er fiel zudem höher aus als erwartet: Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 7,1 Prozent gerechnet. Rekordlieferungen medizinischer Hilfsgüter und eine robuste Nachfrage nach elektronischen Produkten kurbelten die Geschäfte an.

«Chinas Exporteure wachsen deutlich schneller als der Welthandel, wodurch sie globale Marktanteile gewinnen», sagte Volkswirt Louis Kuijs von Oxford Economics. Das signalisiert eine schnellere und ausgewogenere Erholung der nach den USA zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt, die sich vom Corona-bedingten Rekordeinbruch im ersten Quartal bislang vor allem durch die inländischen Konjunkturmassnahmen erholte. Einer Umfrage zufolge verzeichneten die Unternehmen im August zum ersten Mal in diesem Jahr steigende Exportaufträge, da sich die Auslandsnachfrage langsam wieder belebt.

Spannungen mit den USA

Die Importe schrumpften dagegen im August um 2,1 Prozent und damit deutlicher als von Ökonomen erwartet. Dazu könnte die Entscheidung der US-Regierung beigetragen haben, Chip-Lieferungen in die Volksrepublik zu beschränken, sagte Iris Pang, Chefvolkswirtin für den Grossraum China bei der Grossbank ING. «Angesichts eines beschleunigten Kreditwachstums und der auf die Infrastruktur zielenden Konjunkturmassnahmen dürfte das Importvolumen in den kommenden Monaten aber hoch bleiben», sagte Analyst Julian Evans-Pritchard.

Die politischen Spannungen zwischen den beiden weltgrössten Wirtschaftsmächten könnten sich vor der US-Präsidentschaftswahl am 3. November noch verschärfen. Beide Länder hatten ihren Handelskonflikt zu Jahresbeginn mit einer ersten Teileinigung zwar entschärft. China bleibt allerdings weit hinter seinem Versprechen zurück, die Käufe von US-Gütern erheblich auszuweiten. Chinas Handelsbilanzüberschuss mit den Vereinigten Staaten weitete sich im August sogar auf 34,24 Milliarden Dollar aus.

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