Schwache Autoindustrie, Handelskonflikte und nun auch noch das Coronavirus: Der Chemiekonzern BASF steht 2020 vor einigen Herausforderungen. «In diesem Jahr erleben wir bereits in den ersten beiden Monaten eine hohe Unsicherheit in der Weltwirtschaft.
Mit dem Coronavirus ist ein neuer Faktor hinzugekommen, der das Wachstum am Jahresanfang vor allem in China erheblich belastet», sagte Vorstandschef Martin Brudermüller anlässlich der Jahresbilanz am Freitag in Ludwigshafen.
BASF erwartet, dass sich die negativen Effekte der Epidemie vor allem im ersten Halbjahr deutlich auswirken werden. Die Folgen könnten im Jahresverlauf nicht vollständig ausgeglichen werden.
Brudermüller geht davon aus, dass sich auch die Konflikte zwischen den USA und ihren Handelspartnern nicht weiter entspannen. Die Produktion in der Autoindustrie – der wichtigsten Kundengruppe von BASF – dürfte weiter zurückgehen. Entsprechend unsicher ist der Ausblick für das Ergebnis, das 2020 steigen, aber auch fallen könnte. BASF geht von einem bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) zwischen 4,2 und 4,8 Milliarden Euro aus. Im vergangenen Jahr war dieses wegen der schwachen Autokonjunktur und den Handelskonflikten um 28 Prozent auf 4,5 Milliarden eingebrochen. Der Umsatz soll dieses Jahr auf 60 bis 63 (2019: 59,3) Milliarden Euro steigen. Für die weltweite Chemieproduktion rechnet der Konzern mit dem niedrigsten Wachstum seit der Finanzkrise.
Das Sparprogramm hat BASF beschleunigt und erwartet dadurch im laufenden Jahr einen Beitrag zum Betriebsgewinn (Ebitda) von 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro statt wie bisher von 1,0 bis 1,3 Milliarden. Der bis Ende 2021 angekündigte Abbau von weltweit 6000 Stellen soll schon Ende dieses Jahres erreicht werden. Im vergangenen Jahr wurden schon 3100 Arbeitsplätze gestrichen.
Gut lief es für den Chemiekonzern zuletzt vor allem in der Agrarsparte, die der Konzern durch die Übernahme von Geschäften von Bayer ausgebaut hatte. Sie konnte ihr Ergebnis mehr als vervierfachen und steuerte im vierten Quartal den grössten Ergebnisanteil bei. BASF erzielte dadurch zum Jahresende einen überraschend hohen Ergebnisanstieg von gut 23 Prozent auf 765 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt nur 655 Millionen erwartet. Der Umsatz sank indes wegen niedriger Preise und eines rückläufigen Absatzes um zwei Prozent auf 14,686 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen eine zehn Cent höhere Dividende von 3,30 Euro je Aktie erhalten.
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