Erstes QuartalCredit Suisse verliert über 60 Milliarden Franken an Kundengeldern
SDA/AWP/uri
24.4.2023 - 06:54
Die Credit Suisse hat ihre wahrscheinlich letzten Quartalszahlen vorgelegt. Wegen AT1-Abschreibungen verzeichnet die Grossbank einen Reingewinn von 12,4 Milliarden Franken. Die Kunden zogen zugleich Gelder über 61,2 Milliarden Franken ab.
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24.04.2023, 06:54
24.04.2023, 08:17
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Die Credit Suisse legt ihre Zahlen für das erste Quartal 2023 vor.
Die Bank muss bis März 61,2 Milliarden Franken an Vermögensabflüssen verzeichnen.
Die Abflüsse waren unmittelbar vor und nach der Bekanntgabe des Zusammenschlusses mit der UBS besonders hoch.
Die Credit Suisse hat im ersten Quartal 2023 hohe Vermögensabflüsse verzeichnen müssen, wie aus dem am Montag veröffentlichten Quartalsbericht der in die Krise geratenen Grossbank hervorgeht. Wegen der massiven Abzüge von Kundengeldern im März hatten die Schweizer Behörden vor Monatsfrist die Übernahme der CS durch die Rivalin UBS verfügt.
Der Abfluss bei den Kundengeldern wird mit 61 Milliarden angegeben, der Abfluss der Kundeneinlagen mit 67 Milliarden Franken. Zusammenzählen lassen sich die beiden Zahlen allerdings nicht, da es gewisse Überschneidungen gibt, wie eine Sprecherin der Bank gegenüber AWP sagte. Um den Kunden ihre Gelder auszahlen zu können, hat die Bank hohe Kreditfazilitäten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Anspruch genommen.
Bei den Kundengeldern ist in der Mitteilung vom Montag von «erheblichen Mittelabflüssen» vor allem in der zweiten Märzhälfte die Rede. Diese Abflüsse seien zwar mittlerweile zurückgegangen, eine Trendumkehr sei jedoch bis zum (heutigen) 24. April 2023 nicht beobachtet worden. Für das gesamte erste Quartal 2023 wird ein Netto-Mittelabfluss auf Gruppenebene von 61,2 Milliarden Franken ausgewiesen.
Daneben musste die Bank auch «erhebliche Abflüsse» von Bareinlagen sowie Nichterneuerungen fälliger Festgeldanlagen hinnehmen. Die Kundeneinlagen verringerten sich laut Mitteilung im ersten Quartal 2023 um 67 Milliarden Franken.
Abflüsse vor Zusammenschluss besonders hoch
Auch hier heisst es, dass die Abflüsse in den Tagen unmittelbar vor und nach der Bekanntgabe des Zusammenschlusses mit der UBS besonders hoch ausgefallen seien. Sie hätten sich seither aber auf einem «deutlich niedrigeren Niveau» stabilisiert, eine Trendumkehr sei jedoch bis heute nicht beobachtet worden, heisst es auch dazu.
Nach CS-Debakel: Das fordert die Finma
Die Finanzmarktaufsicht (Finma) äussert sich am Mittwochmorgen an einer Medienkonferenz in Bern zur angekündigten Fusion der Krisenbank Credit Suisse mit der Grossbank UBS. Dabei äussert sich die Verwaltungsratspräsidentin Marlene Amstad dazu, welche Forderungen die Finma für künftiges Bankversagen hat.
05.04.2023
Die verwalteten Vermögen betrugen per Ende des ersten Quartals 2023 noch 1,3 Billionen Franken, was einem Rückgang um 41 Milliarden im Vergleich zum Ende des vierten Quartals 2022 entspricht.
Hohe SNB-Kredite in Anspruch genommen
Um die Abflüsse auch auszahlen zu können, hat die CS bekanntlich hohe Kredite von der SNB in Anspruch nehmen müssen, die zum Teil auch vom Schweizer Staat garantiert wurden.
Per Ende März 2023 belief sich der Nettobetrag der Kreditaufnahme im Rahmen dieser Fazilitäten noch auf 108 Milliarden Franken. Er war zwischendurch aber deutlich höher: 60 Milliarden hat die CS bereits im Berichtsquartal zurückbezahlt, dazu kamen weiteren Rückzahlungen von 10 Milliarden im April.