Das Ende der CSDiese Szenarien hat der Bundesrat verworfen
SDA/uri
20.3.2023 - 11:00
Keller-Sutter: «Ich habe selber ein Konto bei der CS»
Finanzministerin Karin Keller-Sutter gehört zum Kundenkreis der Credit Suisse. «Ich habe selber ein Konto bei der CS», sagte sie am Sonntag in Bern auf eine Journalistenfrage.
20.03.2023
Um die schlingernde Grossbank Credit Suisse (CS) zu retten, hat der Bundesrat mehrere Optionen diskutiert. Ob er aufs richtige Pferd gesetzt hat, dürfte sich indes erst in der Zukunft zeigen.
SDA/uri
20.03.2023, 11:00
20.03.2023, 11:43
SDA/uri
Der Bundesrat hat nach eigenen Angaben drei weitere Szenarien rund um die Credit Suisse (CS) geprüft. Darunter war eine vorübergehende Verstaatlichung oder eine staatliche Liquiditätshilfe. Mit dem nun getroffenen, vom Staat begleiteten, aber privaten Aufkauf durch die UBS, seien die Risiken am kleinsten, erklärte die Landesregierung am Sonntag.
1. Szenario: Staatliche Liquiditätshilfe
Als Option diskutierte der Bundesrat laut Mitteilung auch eine staatliche Liquiditätshilfe für die zwar gut kapitalisierte, aber im Markt angeschlagene CS. Die Aussichten wären aber höchst ungewiss gewesen, ob sich so das Vertrauen der Finanzmärkte wieder hätte herstellen lassen.
Auch eine vorübergehende Verstaatlichung (Temporary Public Ownership) wurde laut Finanzministerin Karin Keller-Sutter in Betracht gezogen. Es sei nicht von Anfang an klar gewesen, dass der Zusammenschluss von UBS und CS zustande komme, sagte die FDP-Bundesrätin am Sonntag in Bern vor den Medien.
Eine zeitweilige Übernahme der Grossbank durch den Bund hätte laut Keller-Sutter aber ein enormes Risiko für die Steuerzahlerinnen und -zahler bedeutet. Angesichts der schliesslich real bestehenden Möglichkeit einer privaten Übernahme sei diese Option schliesslich verworfen worden.
3. Szenario: Konkurs
Ein weiteres Szenario wäre der Konkurs der Credit Suisse gewesen. Ein solcher hätte laut dem Bundesrat aber unabsehbare Folgen für die schweizerische Volkswirtschaft und das globale Finanzsystem gehabt.
Der Konkurs einer systemrelevanten Bank hätte das Zahlungssystem der Schweiz gefährdet und destabilisiert, so der Bundesrat. Konsum und Investitionen in der Schweiz hätten sich wohl drastisch reduziert und die Volkswirtschaft wäre dadurch erheblich geschädigt worden.
CS-Präsident: Probleme haben sich über Jahre aufgebaut
Nach Ansicht von CS-Präsident Axel Lehmann haben über Jahre aufgebaute Probleme nun das Fass zum Überlaufen gebracht und der Bank das Genick gebrochen. «Wir sind eingeholt worden von Altlasten und von Risiken, die sich nun materialisiert haben», sagte der Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse am Sonntag vor den Medien in Bern.
20.03.2023
Ein Konkurs würde nach Ansicht des Bundes das Vertrauen internationaler Kunden und Investoren in den Schweizer Finanzplatz erschüttern – mit anhaltenden Folgen für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Steuereinnahmen in der Schweiz.
Deine Meinung interessiert uns
Hat der Bundesrat die richtige Entscheidung getroffen? Schreib einen Kommentar zum Thema.