Mosambik-AffäreDrei frühere Credit-Suisse-Banker in New York angeklagt
SDA/sob
4.1.2019 - 03:27
Fünf Personen – darunter ehemalige Mitarbeiter der Credit Suisse sowie Mosambiks Ex-Finanzminister – sind auf Ersuchen der USA in London und Südafrika wegen Korruption, Geldwäsche und Betrug verhaftet worden.
Drei frühere Investmentbanker der Credit Suisse (CS) sind in New York im Zusammenhang mit Krediten an das hochverschuldete Mosambik angeklagt worden. Ihnen wird in der sogenannten Mosambik-Affäre Korruption, Geldwäsche und Wertpapierbetrug vorgeworfen.
Gemäss der am Bundesgericht in Brooklyn veröffentlichten Anklage geht es um Kredite von total rund zwei Milliarden Dollar. Mit dem Geld hätten vollumfänglich Entwicklungsprojekte in dem armen Staat etwa für den Thunfischfang, die Küstenüberwachung und Werften finanziert werden sollen. Rund 200 Millionen Dollar davon flossen demnach allerdings in persönliche Taschen und als Schmiergeldzahlungen an Beamte. Allein der frühere Finanzminister soll sieben Millionen Dollar eingestrichen haben.
USA fordern Auslieferung
Die drei früheren CS-Investmentbanker wurden am Donnerstag in London festgenommen. Wie ein Sprecher der US-Staatsanwaltschaft sagte, die die Festnahme veranlasst hatte, seien alle drei gegen Kaution freigelassen worden. Die USA fordere ihre Auslieferung. Anwälte der drei Beschuldigten waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Credit Suisse teilte mit, man werde mit den Behörden weiter zusammenarbeiten. Den ehemaligen Mitarbeitern werde vorgeworfen, sich persönlich bereichert und die internen Kontrollen der Bank umgangen zu haben.
Affäre löste in Mosambik Schuldenkrise aus
Vor fünf Tagen war im selben Fall Mosambiks von 2005 bis 2015 amtierender Finanzminister Manuel Chang in Südafrika verhaftet worden. Die USA verlangen auch dessen Auslieferung. Chang wies die Vorwürfe zurück.
Als fünfte Person in der Affäre ist ein libanesischer Geschäftsmann angeklagt, der in der Koordination der Entwicklungsprojekte beteiligt gewesen sein soll. Er wurde am Mittwoch am New Yorker John F. Kennedy Flughafen verhaftet.
Die Credit Suisse und die russische VTB Bank hatten Mosambik 2013 und 2014 Kredite über insgesamt zwei Milliarden Dollar gewährt, die vor internationalen Gläubigern wie etwa dem Internationalen Währungsfonds (IWF) geheim gehalten wurden. Als die Geschäfte ans Licht kamen, stellte der IWF seine Zahlungen an Mosambik ein, das Land schlitterte in eine Währungs- und Schuldenkrise.
Scheinfirmen gegründet
Die Anklage geht auf eine Untersuchung in drei Staatsunternehmen zurück, die gegründet wurden, um die Entwicklungsprojekte zu finanzieren. Die Firmen sollten mehr als zwei Milliarden Dollar an Darlehen aufnehmen, die von der Regierung zwischen 2013 und 2016 garantiert wurden. Gemäss Anklage sollten die Einnahmen ausschliesslich für die maritimen Projekte verwendet werden.
«In Wirklichkeit», heisst es in der Klage, «haben die Angeklagten das Projekt als Front geschaffen, um sich selbst zu bereichern, und haben absichtlich Teile der Krediterlöse umgeleitet, um sich selbst, mosambikanischen Regierungsbeamten und anderen mindestens 200 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern und Schmiergeldern zu zahlen». Die Firmen gerieten schliesslich in Zahlungschwierigkeiten.
Zur Anklage kam es in New York, weil die umstrittenen Zahlungen über die Vereinigten Staaten erfolgt waren und damit die dortigen Strafverfolgungsbehörden zuständig sind. Die Angeklagten hatten weder in den USA gearbeitet noch gewohnt.
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