Der Billigflieger Easyjet wird in der Schweiz über eine Tochtergesellschaft sein erstes Pauschalreiseangebot ausserhalb des britischen Marktes lancieren. Je nach Erfolg könnte das Modell auch in andere Länder exportiert werden.
Während der Einführungsphase wird der Schweizer Markt zentral vom Grossbritannien aus bearbeitet, sagte Garry Wilson, Geschäftsführer von Easyjet Holidays, am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Das Unternehmen werde dann nach einem Jahr prüfen, ob es sinnvoll sei, Personal vor Ort zu beschäftigen.
Die Wahl der Schweiz als erster nicht-britischer Absatzmarkt sei auf die sehr starke Position von Easyjet hierzulande zurückzuführen. Easyjet ist an den Flughäfen Genf und Basel punkto Marktanteil die Nummer eins. «Die Erfahrungen, die wir auf dem Schweizer Markt sammeln, könnten sich als sehr nützlich erweisen, wenn wir nach Deutschland oder Frankreich expandieren», sagte Wilson.
Easyjet Holidays wird den Schweizer Kunden verschiedene Pauschalreisepakete in mehr als 70 Urlaubszielen in Europa anbieten. Das neue Angebot, das mehr als 4000 Hotels umfasse, sei ab 2024 verfügbar. Gebucht werden könne es bereits ab kommendem Sommer.
Schweizer fliegen nach London
Im Schweizer Geschäft hat Easyjet schon fast wieder das Niveau vor der Covid-19-Pandemie erreicht. «Im ersten Semester näherten wir uns wieder dem Niveau von 2019», sagte Thomas Haagensen, Group Head of Markets, zu AWP. Zwischen Oktober und März sei der Passagierverkehr um 37 Prozent gestiegen. Die gesamte Gruppe kam gar auf ein Plus von 41 Prozent.
So habe die etwa die Wintersaison die Rückkehr der britischen Skifahrer in die Schweiz gebracht, sagte Haagensen. Bei den Schweizer Reisenden war wieder einmal London das beliebteste Ziel. Dahinter folgten Porto und Nizza (von Genf aus) sowie Nizza und Palma de Mallorca (ab Basel).
Um der steigenden Nachfrage auf dem Schweizer Markt gerecht zu werden, wird Easyjet die Kapazitäten und das Personal in der Schweiz ausbauen. «Wir werden in Kürze mit der Einstellung von mehreren Dutzend neuen Besatzungsmitgliedern in Genf und Basel beginnen, da wir im nächsten Geschäftsjahr drei neue Flugzeuge in unsere Schweizer Flotte aufnehmen werden», sagte Haagensen.
SDA