Handelsstreit Trump kündigt «sehr ernsthafte» Handelsgespräche an

dpa/sda/toko

10.2.2020

US-Präsident Trump kündigte «sehr ernsthafte» Verhandlungen mit der EU an.
US-Präsident Trump kündigte «sehr ernsthafte» Verhandlungen mit der EU an.
Source: Alex Brandon/AP/dpa

Donald Trump ärgert es, dass die EU-Staaten mehr in die USA exportieren als umgekehrt. Die EU müsse einem neuen Handelsabkommen zustimmen. Dazu kündigte der US-Präsident «sehr ernsthafte» Verhandlungen an.

Nach dem Teilabkommen mit China wird sich die US-Regierung nach den Worten von Präsident Donald Trump als nächstes auf «sehr ernsthafte» Verhandlungen mit der EU konzentrieren.

Europa behandle die Vereinigten Staaten «sehr schlecht», klagte Trump im Weissen Haus. «Die Europäische Union wurde wirklich geschaffen, um uns schlecht zu behandeln», behauptete Trump. Die EU müsse einem neuen Handelsabkommen zustimmen, forderte er.

Die EU sei nun nach den Verhandlungen mit China und anderen Staaten an der Reihe, erklärte Trump. «Ich wollte nicht die ganze Welt zur gleichen Zeit machen», sagte der Präsident bei einem Treffen mit US-Gouverneuren. Trump hatte bereits im Januar beim Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos Druck auf die EU gemacht.

Trump ärgert es, dass die EU-Staaten mehr in die USA exportieren als umgekehrt. Das Handelsdefizit sei «in den letzten 10 bis 12 Jahren enorm» gewesen, klagte Trump. Die EU und die USA sind füreinander sehr wichtige Handelspartner.

Beziehungen verschlechtert

2018 haben sie Waren und Dienstleistungen im Wert von fast 1,3 Billionen US-Dollar ausgetauscht. Der Wert der EU-Exporte war dabei um 109 Milliarden US-Dollar grösser als die Ausfuhren der USA nach Europa.

Seit Trumps Amtsantritt vor drei Jahren haben sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU verschlechtert, weil dem Präsidenten das Defizit in der US-Handelsbilanz ein Dorn im Auge ist. Trump verhängte zunächst Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU. Brüssel reagierte seinerseits mit Aufschlägen auf ikonische US-Produkte wie Jeans und Motorräder.

Seit Monaten droht Trump zudem mit Strafzöllen auf Einfuhren europäischer Autos, unter denen besonders die deutsche Wirtschaft leiden würde. Bislang hat er diese Drohung nicht wahr gemacht.


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