Der Euro verliert gegenüber dem Franken seit knapp zwei Jahren kontinuierlich an Wert. Zwar ist der Abwärtstrend immer wieder durch Gegenbewegungen durchbrochen worden. Jetzt aber notiert die europäische Einheitswährung so tief wie zuletzt im Sommer 2015.
Für die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Euroschwäche fatal. Dies glauben zumindest die Analysten der deutschen Commerzbank. «Spekulanten dürften bei den aktuellen Euro-Franken-Wechselkursen zunehmend Blut lecken und dazu verführt werden, den Willen der SNB zu testen, eine weitere Franken-Stärke zu begrenzen», heisst es in einem Kommentar. Mit anderen Worten: Der Druck auf die SNB könnte sich deutlich erhöhen.
Aktuell bewege in erster Linie der schwache Euro und nicht ein starker Franken den Wechselkurs, halten die Analysten der Commerzbank weiter fest. Kritisch werde es für die SNB, wenn sich zu der Euro-Schwäche auch noch eine Franken-Stärke mische. Der US-Dollar bewegt sich mit 0,9774 Franken derweil aber im Rahmen seiner jüngsten Spanne.
Am 15. Januar 2015 hob die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Mindestkurses von 1,20 Franken je Euro auf, den sie zuvor während über drei Jahren verteidigt hatte. Darauf fiel der Euro kurzzeitig unter die Parität, zog danach aber im Zuge der Erholung der Weltwirtschaft an – bis auf einen Kurs von 1,2006 am 20. April 2018.
Seitdem schwächt sich der Euro gegenüber dem Franken wieder ab, und dies obwohl die SNB mit Deviseninterventionen dagegenhält, um den Schaden für die exportorientierte Schweizer Wirtschaft zu begrenzen.
Mit 1,0622 Franken erreicht der Euro am Donnerstagmorgen einen Kurs, den er vor viereinhalb Jahren bzw. im Sommer 2015 zuletzt gesehen hatte.
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