Tidjane Thiam, der einstige CEO der Credit Suisse, steht erneut im Rampenlicht – diesmal wegen eines Rechtsstreits mit seiner ehemaligen Haushälterin. Nach jahrelangem Prozess gewann diese vor Gericht einen Rechtsstreit. Thiam muss ihr 200'000 Franken bezahlen.
Doch Thiam weigert sich bis heute, die Summe zu zahlen, wie die «Sonntagszeitung» berichtet. Die Haushälterin klagte aufgrund massiver Überstunden, die sie während ihrer Anstellung in Thiams Villa an der Zürcher Goldküste leisten musste.
Sie war für Thiam und seine Familie fast rund um die Uhr im Einsatz, wie aus dem Urteil hervorgeht. Neben der Koordination von Restaurantbesuchen und Reisen übernahm sie Aufgaben als persönliche Assistentin. Trotz Entschädigungen für Überstunden stieg ihre Belastung stetig. Insgesamt zahlte der ehemalige CS-Chef der Frau von August 2015 bis Ende 2018 knapp 114'000 Franken als Überstundenentschädigung.
Thiam will nicht zahlen
Die Situation verschärfte sich, nachdem Thiams Sohn an Krebs erkrankte, worauf die Haushälterin, laut Thiam, unsensibel reagierte. Der Konflikt eskalierte im Dezember 2018, als eine verbale Auseinandersetzung mit Thiams Partnerin zur Kündigung führte. Ob die Frau selbst gekündigt hat oder ihr gekündigt wurde, ist nicht restlos geklärt.
Der Streit um die Kündigung und nicht bezahlte Überstunden mündete in einem aufsehenerregenden Gerichtsprozess. Der Streitwert belief sich schlussendlich auf 800'000 Franken, mit Anwaltskosten auf 1,2 Millionen.
Das Gericht lehnte 80 Prozent der Forderungen ab. Aber Thiam will auch die verbleibenden 20 Prozent nicht bezahlen, schreibt die «Sonntagszeitung». Das sind rund 200'000 Franken.
Doch trotz ihres Sieges bleibt der Haushälterin fast nichts: Die Gerichtskosten und Anwaltsgebühren haben ihre Schuldenlast enorm erhöht. Falls Thiam die Zahlung weiterhin verweigert, müsste die Frau laut «Sonntagszeitung» die nächsten 25 Jahre ihre Schulden abtragen.