DetailhandelGlobus ringt um Profitabilität – Strategie vor Bewährungsprobe
SDA
27.10.2025 - 13:57
Das Warenhaus Globus will bis Ende 2026 schwarze Zahlen schreiben. Dafür muss es auch seine Strukturen verschlanken. (Archivbild)
Keystone
Die Schweizer Warenhauskette Globus will bis Ende 2026 profitabel werden. Zu reden gibt aktuell, ob die thailändischen Besitzer bis dahin noch Geduld haben – auch angesichts der nahenden Rückzahlung eines Darlehens.
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27.10.2025, 13:57
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Im Mai 2026 muss Globus der ehemaligen Besitzerin Migros ein Darlehen von 125 Millionen Franken zurückzahlen. Die neue Globus-Besitzerin, die thailändische Central Group, will aber kein weiteres Kapital einschiessen, wie die «NZZ am Sonntag» mit Verweis auf Insider schreibt. Sie habe bereits rund eine Milliarde Franken in den Kauf, teure Umbauten und die Modernisierung der Filialen investiert. Das könne Globus nun in Schwierigkeiten bringen.
Seit dem Antritt des neuen CEO Pierluigi Cocchini, der ebenfalls die italienische Warenhauskette La Rinascente führt, wehe zudem «ein anderer Wind» im Traditionshaus, schreibt die Zeitung. Der Fokus liege auf Rabatten und wechselnden Themenverkäufen. Ausserdem habe es Personalabgänge gegeben.
Die Migros bestätigt gegenüber der Nachrichtenagentur AWP, dass die Rückzahlung des Darlehens zu diesem Datum fällig wird. Es sei teilweise durch Garantien abgesichert. Aktuell gebe es «keine Hinweise auf ein allfälliges Nicht-Einhalten», so eine Sprecherin. Die Medienstellen von Globus und der Central Group äusserten sich auf mehrmalige Anfragen bis Montagmittag nicht dazu.
Experte sieht keinen Grund zur Panik
Während in den sozialen Medien bereits über einen möglichen Untergang von Globus – ähnlich wie jener von Jelmoli – diskutiert wird, äussert sich der Detailhandelsexperte Marcel Stoffel optimistischer. «Die Voraussetzungen, dass Globus weiterhin bestehen kann, waren wohl noch nie so gut wie heute», schreibt er in einem Kommentar auf der Plattform Linkedin. Der Weg in eine erfolgreiche Zukunft werde aber nicht einfach sein und wohl «einschneidende Konsequenzen» mit sich bringen.
Konkret heisst das, dass Globus seine Strukturen verschlanken muss. «Wenn ein Warenhaus heutzutage überleben will, braucht es Anpassungsfähigkeit und eine konsequente Strategie», erklärt Stoffel im Gespräch mit AWP. Als global tätige Gruppe müsse die Central Group die Strukturen ihrer Töchter optimieren, um deren Zukunft zu sichern.
Globus befinde sich momentan in einer Phase der Konsolidierung, ebenso wie andere Warenhäuser in Europa. «Ich habe Vertrauen, dass Globus in der Schweiz weiterhin Bestand haben kann», sagt Stoffel. Man müsse der neuen Betreiberin nur genügend Zeit geben, ihre Strategie umzusetzen.
Neue Globus-Spitze setzt auf neue Angebote
Diese Strategie präsentierte die neue Globus-Spitze rund um Pierluigi Cocchini Anfang Jahr. Um bis Ende 2026 schwarze Zahlen zu schreiben, setze man auf Synergien beim Marketing, ein verstärktes Premiumangebot und eine intensivere Zusammenarbeit mit Luxusmarken. Ausserdem sollen neue Angebote die Menschen in die Läden locken.
In neuer Form erscheinen bereits die Hauptfiliale an der Zürcher Bahnhofstrasse, der Globus in St. Gallen und der Standort am Zürcher Bellevue. Kommende Woche öffnet nach einem dreijährigen Umbau die Filiale in Basel ihre Türen: Diese bietet viel Licht, ein zentrales Atrium und begrünte Dachterrassen.
Mit Bus oder Bahn unterwegs zu sein wird teurer. Egal, ob Deutschlandticket, Einzel-, Mehrfahrten- oder Zeitkarten: Bei vielen Verkehrsbünden steigen die Preise ab Anfang nächsten Jahres im Schnitt um fünf bis sechs Prozent. Andern Orts wurden die Tickets schon teurer, zum Beispiel im Grossraum Leipzig-Halle.
Die Gründe dafür sind überall gleich: gestiegene Kosten bei Personal, Energie und Infrastruktur. Aber auch das Deutschlandticket spielt eine Rolle in der Preiserhöhung. Seit seiner Einführung führte das Ticket bundesweit zu weniger Einnahmen – oft kostet es nämlich weniger als die regionalen Monatskarten der Verkehrsunternehmen und -bünde. Bund und Länder wollen eigentlich für diese Einnahmeausfälle aufkommen, doch die Finanzierung ist weiterhin umstritten.
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Der SGV stützte seine Erkenntnisse auf eine Umfrage, an welcher seine Kantonalsektionen teilnahmen.
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