«MSC Gülsün»Grösstes Containerschiff der Welt beendet seine Jungfernfahrt
dpa/tsha
19.8.2019
Das weltgrösste Containerschiff läuft erstmals in Europa ein. Umweltschützer kritisieren seine gigantischen Ausmasse.
Das nach Angaben der Reederei grösste Containerschiff der Welt hat nach seiner Jungfernfahrt aus Asien an diesem Montag das deutsche Bremerhaven angelaufen. Die «MSC Gülsün» der Schweizer Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) legte mit Konsumgütern an, berichtete MSC am Montag am Sitz des Familienunternehmens in Genf. Es fährt über mehrere Häfen bis nach Kaliningrad weiter, bevor es nach China zurückkehrt.
Das 400 Meter lange und 61,5 Meter breite Schiff kann 23'756 Standardcontainer transportieren, davon 2'000 Kühlcontainer. Bislang fassten die grössten Containerschiffe rund 23'000 Container. Europäische Häfen machen Front gegen immer grössere Containerschiffe, weil sie für neue Kaianlagen und tiefere und breitere Fahrrinnen viel investieren müssten. Verbände fordern EU-Auflagen, dass künftig kein Schiff mehr die europäischen Häfen anlaufen darf, das grösser ist als die bislang fahrende Flotte.
Zehn Schwesternschiffe im Bau
Die «MSC Gülsün» wurde in Südkorea gebaut. Zehn Schwesterschiffe sollen bis 2020 in den Dienst gestellt werden, wie das Unternehmen berichtete. Fünf seien gleich gross, fünf weitere 100 Container kleiner. Das Schiff habe dank eines neuen Designs des Bugs den Rumpfwiderstand verkleinert, der Luftwiderstand sei minimiert und es sei deshalb besonders energieeffizient.
MSC habe seine klimaschädlichen CO2-Emissionen pro bewegter Tonne Fracht zwischen 2015 und 2018 bereits um 13 Prozent gesenkt. Gemessen pro Tonne Fracht seien Containerschiffe eine der umweltfreundlichsten Transportarten, meint MSC – besser als Flugzeuge, Züge, Lastwagen und Lastkähne. MSC ist mit 520 Schiffen und 70'000 Mitarbeitern in 155 Ländern eine der grössten Reedereien der Welt.
Ein anderes Containerschiff der Reederei, die «MSC Zoe», hatte Anfang des Jahres bei einem Sturm in der Nordsee vor den niederländischen Wattenmeerinseln und Borkum mehr als 300 Container verloren. Die «MSC Zoe» war auch auf dem Weg nach Bremerhaven. Ein Grossteil der verlorenen Ladung wurde bis Mai geborgen.
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