Die Hanfzigaretten-Firma Koch & Gsell in Steinach SG hat den Konkurs abgewendet. Laut einer Mitteilung des Unternehmens vom Montag hat das Kreisgericht Rorschach einen Nachlassvertrag genehmigt. Koch & Gsell sei «wieder auf Kurs».
Das 2015 gegründete Schweizer Startup hatte vor einem Jahr die Nachlassstundung beantragt. Investitionen in Forschung und Entwicklung, Maschinen sowie die nationale und internationale Expansion hatten zu massiver Überschuldung geführt. Koch & Gesell gelang es nicht, das benötigte Kapital fristgerecht über Investoren zu finden.
Inzwischen haben man das Unternehmen erfolgreich saniert, die Betriebskosten reduziert, den Umsatz gesteigert, und seit Ende 2019 schreibe die Firma schwarze Zahlen, schreibt Koch & Gsell. Der vom Richter genehmigte Nachlassvertrag sehe eine Tilgung von 75 Prozent der Forderungen vor.
Firmengründer und CEO Roger Koch (45) bedauert laut Communiqué, dass «diverse Gläubiger auf ihr Geld warten mussten und auch noch warten müssen». Mit dem vereinbarten Abzahlungsvertrag habe man jetzt eine Lösung, bei der «sofort Geld fliessen und mit der Begleichung der Schulden begonnen werden» könne.
Mit den Investitionen in den vergangenen Jahren habe Koch & Gsell die Grundlage geschaffen, um reine Hanf-Pre-Rolls in Zigarettenform industriell fertigen zu können. Neben der Schweiz werden die Produkte unter der Marke «Heimat» auch in Luxemburg und Belgien verkauft. Weitere Länder sollen folgen.
«Heimat»-Pionier Roger Koch war 2017 bekannt geworden, als er die weltweit erste und völlig legale Tabak-Hanf-Zigarette auf den Markt brachte. 2019 folgte Europas erster industriell hergestellter Pre-Roll aus reinem CBD-Hanf. Die für die Herstellung verwendeten Verfahren hat das Unternehmen patentieren lassen. Koch & Gsell beschäftigt zwölf Mitarbeitende.
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